25. Mai 2022
[Mein Handy wechselt wie von Geisterhand die Musik von einer komplett männlichen Band zu Pink. Sie singt »Oh God, it hurts to be human.« Wie passend.]
T: Du hast mich gedrängt, mein Notizbüchlein zu holen, weil du über eine weitere Maschine im Universum sprechen wolltest. Irgendein Pendel?
K: Richtig. Das größte Pendel überhaupt.
T: Und welchen Zweck hat ein kosmisches Pendel, wo es doch schon eine Waage gibt?
K: Die Waage misst ja »nur« Karmavorgänge. Aufstiege, und wie schnell diese voranschreiten. Das Pendel ist VIEL universeller.
T: Und was zeigt es an?
K: Stell es dir vor wie eine Richtlinie, wie intensiv wir an einem bestimmten Punkt der Raumzeit mit dir arbeiten dürfen.
T: Hä?
K: Schau mal, die Sonne geht auf und unter. Selbst wenn du also den ganzen Tag in der UV-Strahlung gelegen hast, bekommt deine Haut in der Nacht Gelegenheit zum Heilen. Überall sind diese Balance-Mechanismen eingerichtet, weil sie nötig sind.
Mehrfach haben wir schon darüber referiert, dass wir Informationen auch innerhalb kürzester Zeit in eure Hirne drücken könnten, uns aber wohlweislich zurückhalten, um das zu vermeiden. Das Pendel ist die größte »Uhr«, an der wir ablesen können, wann wie viel Schub von uns ausgehalten werden kann.
T: Soll ich mal raten?
K: Nicht nötig. Ich sage dir so, dass das Pendel momentan bis zum Anschlag in eine Richtung geschwungen ist – in Richtung »Volle (Licht-) Kraft voraus!«
Die Effekte auf euch sind von allen Sensitiven gut spürbar, und selbst die ganz abgestumpften Menschen bemerken, dass sich etwas tut.
T: Wann war das Pendel das letzte Mal in dieser Position?
K: Um 1900. Strom, Frauenwahlrecht, Auto. Spannende Zeiten durch und durch.
T: Und davor?
K: Zur industriellen Revolution.
T: Also etwa alle 120 Jahre. 2020 – 1900 – 1780
K: So in etwa, ja.
T: Ich habe gerade mal Wikipedia bemüht. GENAU 1780 wurde die Spinn- und Webmaschine entwickelt, die Massenware bei Textilien ermöglichte.
K: Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass es natürlich noch Nebenfaktoren gibt. Planetenkonstellationen zum Beispiel. Aber nichts hat so deutliche Auswirkungen auf die Springts in eurer Innnovationsfreudigkeit wie dieses Pendel. Es ist unsere große Uhr.
T: Könnt ihr nicht einfach die Jahreszahl anschauen?
K: Heh, süßer Gedanke. Jede Dimension hat einen anderen Moment, wo der volle Ausschlag zuletzt erreicht wurde, und bei manchen dauert es vom einen zum anderen Extrem länger oder nicht so lang.
T: Wie eine Weltuhr. In London ist es 17 Uhr, in Berlin 16 Uhr, in Shanghai ...
K: Exakt. Es ist unsere ganz grobe Weltenuhr.
T: Warum haltet ihr euch an sie?
K: Erfahrungswerte. Du kannst eine Zivilisation schnell über- oder unterfordern, und das hat weitreichende Folgen.
T: Jetzt habe ich schon zwei Themen auf meiner Wunschliste. :) Kranke und Innovationsdruck bzw. -langeweile.
K: Na dann wird uns ja nicht langweilig.
Comentarios