17. März 2021
T: Es ist mir früher nie so direkt aufgefallen, aber der christliche Deckmantel über meinem Land ist wirklich dünn. Ich war heute in einem Fachgeschäft für Schaufensterdekoration und Bastelbedarf, und nicht etwa begrüßte mich der Heiland in irgendeiner Form, sondern Kunstblumen und Götterstatuen. Atlas habe ich erkannt, und auch der Kopf einer Frühlingsgöttin mit Kranz im Haar war prominent ausgestellt.
Cernunnos: Nun ist es [Ostern] natürlich auch ein unrühmliches Fest für die Christen. Das mit der Auferstehung ist ja schön und nett und überaus interessant, wenn man sich die Mühe macht, tiefer zu blicken. Aber wie du gelernt hast, waren die Menschen, die zu Yeshuas Zeit in seiner Nähe lebten, zu verblendet, neidisch, geizig und unentwickelt, um den Kern seiner Botschaft erfassen zu können. Da will ich überhaupt nicht ein paar wenige Juden herausgreifen, das wäre auch gar nicht fair. Wie ihr so schön erkannt habt, könnte Yeshua heute als syrischer Flüchtling nach Europa laufen, und er würde wieder die gleiche Behandlung erfahren wie damals. Zweitausend Jahre sind vergangen, und eure Struktur von »wir gegen die« ist geblieben.
Dies ist übrigens auch so ein Effekt dieses Virus.
Es gibt kein Volk, keine Schicht, keine Religion und kein Alter, das gänzlich immun ist gegen die Veränderungen, die ihr jetzt gerade erlebt.
Und ihr lernt so viel. Ihr lernt, dass Wirtschaft nichts wert ist, wenn sie Menschen bei lebendigem Leibe frisst und dass einige sich für die Gesundheit anderer in den Tod arbeiten. Systematisch. Jeden Tag. Ihr seht das abgekartete Spiel in all seiner Hässlichkeit. Es ging nicht anders. Was ich damit sagen will ist: Am Ende geht es allen Göttern gleich. Mir, Yeshua (der es nicht gerne hört, Gott genannt zu werden), Ostara, Odin. Wir wurden vielfältiger Dinge beschuldigt, verhöhnt, unsere Devotionalien zerstört – was übrigens nicht uns am meisten schmerzte, sondern natürlich die Besitzer und Ersteller all diesen Schmucks!
In regelmäßigen Abständen verleugnet ihr uns, vergesst uns, schmäht uns. Oder, das ist leider der andere große Teil, ihr habt Angst vor uns, wenn wir mal auf die Pauke hauen, weil es genug ist. Wenn wir Visionen senden oder euch mal zwei Tage im Kreis alleine durch einen Nationalpark schicken, bis ihr unsere Stimmen hört, weil ihr »durch Wassermangel« »verrückt« geworden seid. Richtig machen können wir es selten. Aber auch das wird besser. Weil ihr mittlerweile den Willen aufweist, (wieder) zuzuhören.
T: Sag mal, Hel wird heute nicht erscheinen, oder?
C: Nein. Im Gegensatz zu uns kann sie nicht täglich mit verkörperten Seelen sprechen. Es ist einfach zu gefährlich, und wenn du ehrlich bist, hast du vor deinem ersten Satz heute schon dafür gesorgt, dass sie nicht kommen wird.
T: Ich will das nicht abstreiten. Ich habe mir in Gedanken gesagt: »Wenn ich Hel heute wieder begegne, weiß ich nicht, ob ich das so »gut« durchstehe wie gestern, denn ich habe schon einen ziemlichen Tag hinter mir.«
C: Na also. Genau so wird es geschehen. Du hast dich der Möglichkeit verschlossen, und das ist in Ordnung. Wir – und besonders die Muse – mögen dich ab und an recht deutlich zum Gespräch rufen, aber wir werden dich in keinem Fall zu oft ihrer einzigartigen Frequenz aussetzen.
T: Ich muss zugeben, ich habe so viele Fragen. An sie natürlich, aber vor allem zu dieser Verbindung mit ihr. Ich konnte es natürlich gestern nicht lassen und habe herumgesucht, ob noch andere die Göttin der Unterwelt gechannelt haben. Und einige scheinen es recht problemlos gekonnt zu haben.
C: Fängst du jetzt wieder an, zu vergleichen?
T: Ich versuche ja, es nicht zu tun. Ich wusste schon, dass ihr mich schimpfen würdet.
C: Weil du noch immer das Grundprinzip nicht verstehst. Diese junge Frau, die dort erzählte, könnte sonstwas gesehen/gesprochen haben. Vor allem einen eigenen, höheren Aspekt. Ihren seeleneigenen Anteil, der ihr ein paar nötige Dinge verkündet. Sie erhielt Heilung durch das Gespräch. Da sind die Namen irrelevant.
T: Weißt du, das ist ziemlich problematisch. Weil es bedeuten könnte, dass du auch nur ein Teil meiner Innenwelt bist und nicht »echt« und ich in Wirklichkeit mit niemanden außerhalb von mir selbst gesprochen habe.
C: ES GIBT NIEMANDEN AUSSERHALB VON DIR SELBST, KIND! Du trennst das Untrennbare! Wieder! Der kleinste Krümel eines schokobraunen Kuchens bleibt schokobraun! Ein kleiner Stromimpuls, ausgesandt von einer gigantisch großen Wechselstrom-Maschine, bleibt Wechselstrom! Wie du es nennst, hat keinerlei Relevanz für den Wahrheitsgehalt. Beim Channeln erzählt Gott sich selbst ein paar Wahrheiten, um sie sich wieder und wieder in Erinnerung zu rufen.
T: Das ist ein wunderschöner Satz.
C: Es ist vor allem ein wunderwahrer Satz.
T: Ich danke dir. Ich habe schon wieder und immer noch furchtbar viel, über das ich nachdenken muss. Ob das jemals aufhört?
C: Wäre das nicht irgendwie langweilig? Übrigens habe ich durchaus mitbekommen, dass du heute meine Anwältin warst.
T: Oh. Gerne! Das muss ich den Leser:innen jetzt erklären. :)
C: Bitte.
T: Auf Facebook postete heute eine Mutter etwas besorgt ein Bild von einem jungen Mädchen. Ein sehr düster gezeichnetes Bild, sehr »gothic« und hexenhaft. Hinter dem Mädchen stand der ziegenköpfige Gehörnte – das Biest. Der Teufel, wie auch immer. Das ganze Programm. Die Mutter machte sich Sorgen, weil das Bild Faszination auf die Tochter ausübte. Aber ich konnte nichts weiter sehen als die vom Christentum verzerrte Darstellung deiner oft gezeigten Gestalt. Das eigentlich schönste Feature, das Hirschgeweih, war leider oben abgeschnitten. Also habe ich meine Meinung kundgetan über eben diese Verzerrung – und bekam prompt das eine oder andere ernst gemeinte Danke aus der dortigen Gruppe. Ich bin ja leider auch nicht ganz alleine auf den Trichter gekommen, in irgendeinem Hexenvideo wurde das erklärt oder in einem Video über dich. Es war einfach schön, mein neuestes Wissen mal weiterzugeben. Fühlte sich gut an! Etwas kann und möchte ich ja außerdem zurückgeben. :) Könnten wir morgen über ein schönes Ritual für Samstag (Sonnenwende/Ostara) sprechen? Ich bin immer noch etwas ratlos.
C: Das können wir tun. Gute Nacht.
T: Bis morgen!
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