
05.10.2020
K: Männer tendieren dazu, einen eingleisigen Verstand zu haben, jeder weiß das. Verglichen mit Frauen können sie daher manchmal recht autistisch wirken, denn ihre Konzentration ist EINER Sache gewidmet. Zudem kostet es sie sehr viel Energie, von vielen »flatterhaften Dingen« umgeben zu sein, wie wir früher sagten. Bedenke aber: Ich sage nicht, dass es für Frauen einfach ist, mit 1000 Dingen zu jonglieren. Ich sage nur, es ist für sie einfacher.
Die modernen Zeiten unterstützen das weibliche Prinzip also sogar, denn (im Geiste) überall gleichzeitig zu sein ist heute eine nötige Fähigkeit. Fast keine Aufgabe heutzutage braucht pure Konzentration. Nun, weil es so wenig komfortabel für Männer ist, so zu tun, als würden sie sich um alles und jeden sorgen, sind sie gerne mit anderen zusammen, die sich auf das halbwegs wichtige Zeug konzentrieren [oder was ihnen als wichtig erscheint]. Und ja, das schließt natürlich Frauen wie dich ein, die höchstwahrscheinlich niemals zwei Stunden am Stück über Fingernägel philosophieren werden. Ich möchte nicht gemein klingen, aber den von mir beschriebenen Leuten fehlen einfach die Hormone, um vom Mundänen derart eingenommen zu werden. (Was, ganz nebenbei, ein ganz eigener Fluch sein kann. Das Leben ist so viel netter, wenn du im Geiste direkt neben dem Knopf sitzt, der dafür sorgt, dass du dich warm, geliebt, flauschig und kreativ fühlst. Ja, das habe ich gerade gesagt. Kommt damit klar.)
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen negieren zu wollen ist daher komplett vergebens, und nicht einmal die Unentschlossenen [transgender] bestreiten diesen Punkt. Diese Menschen fordern einfach nur das Menschenrecht ein, zu wählen, was sie in ihrer Seele und ihrem Körper als richtig erspüren. Das ist weniger eine Frage des Geschlechts sondern vielmehr eine Forderung nach der Freiheit, in jungen Jahren mit solchen Fragen in Ruhe gelassen zu werden.
Mit all dem im Hinterkopf wird klar, dass eingleisig denkende Menschen gerne in Gesellschaft ähnlicher Menschen sind. Vielleicht verstehst du nun, warum niemand die Absicht hat, dieVorstandsetage mit einer Frau zu teilen. Sie verstehen die Denkweisen der Frauen nicht und sie wollen das auch gar nicht. Das ist extra Arbeit. Selbstverständlich ist eine Organisation oder Firma dann am stärksten, wenn sie von beiden Aspekten gleichermaßen geleitet wird – männlich und weiblich. Yin und Yang. Niemand, der alle Sinne beisammen hat, kommt gegen diesen ewigen Fakt an. Wie die Leute aber aussehen, die Yin und Yang an den Tisch bringen? ... Wen kümmert’s?
Die Wahrheit ist: Selbst die Männer, die eher zum Multitasking geeignet sind, die feminine Energien aufweisen, werden nicht an den großen Tisch geladen – daher euer wunderbarer Begriff »toxische Männlichkeit«, der auch »unerwachte Männlichkeit« oder »extreme Männlichkeit« genannt werden könnte. All das beschreibt das gleiche.
T: Ich glaube, ich werde in Teufels Küche kommen, wenn ich deine letzten Sessions veröffentliche.
K: Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern. Denn ihr seid immer noch taub gegenüber dieser Nachricht. Ihr werdet als Kollektiv niemals RECHTZEITIG etwas ändern können, wenn ihr einfach nur darauf wartet, dass die Traditionalisten aussterben. Es werden außerdem immer genug junge »Alphamännchen« nachsprießen, um die Posten ganz oben zu besetzen. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn »Alphamännchen« erleuchtete Männer wären – was in eurer Sprache komplett unmöglich ist, denn ein erleuchteter Mann hat in sich selbst für BALANCE gesorgt und sieht daher keine Veranlassung, ein Rudel anführen. Die Männer allerdings, die Männern folgen, weil die Männern folgen, die Männern folgen, tragen offene emotionale Wunden in Positionen höchster Wichtigkeit. Und wenn DAS nicht aufhört, dann wird in absehbarer Zeit auch kein Fortschritt geschehen.
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