16.09.2020
T: Da war letztes Mal ein Detail an den Zeichnungen, das mir keine Ruhe lässt. Du sagtest so etwas wie: »Alle ankommenden Informationen werden vom Einzelnen entweder nach oben Richtung Hirn abgeleitet oder nach unten Richtung Intuition.«
Da ich gestern nicht vom eigentlichen Thema ablenken wollte, habe ich die Schmierseiten ausnahmsweise nicht weggeworfen, sondern mir als Reminder aufgehoben. Kannst du mir heute mehr dazu sagen?
L: Aber gerne. Weißt du, tatsächlich geht jeder Mensch so mit ankommender Energie um – und Informationen (oder auch Worte) sind ja Energie. Die Preisfrage lautet natürlich: WIE entscheidet sich, in welche Richtung du ankommende Energien lenkst?
Nun, es gibt angeborene Tendenzen (du z.B. bist, oh Wunder, ein Intuitionsmensch), aber das Gros deines Verhaltens lernst du von deinen Eltern. Oder genauer: von jedem, der eine gewisse erzieherische Macht in deinem Leben hat. Und weil es früher sehr flott gehen musste mit den Entscheidungen (fight or flight), läuft dieser Mechanismus nach kürzester Zeit unbewusst und vollkommen automatisch ab.
Ein Beispiel: Zwei Menschen gehen durch einen blühenden Rosengarten. Rosen sind für alle gleich, so sollte man meinen. Und beißen können sie auch nicht. Die eine Person ist dementsprechend gut gelaunt. Ist doch alles wunderbar, nicht wahr? Die andere Person aber verändert sich mit jedem Schritt. Schaut auf den Boden, in den Himmel, nur nicht in die Blumen! Sie »macht zu«, wie manche sagen. Weil sie nämlich als Kind oft bei den Großeltern war, und diese hatten zwar einen weithin gerühmten Rosengarten, aber leider kein Herz für Kinder. Die Person hat Leid und Missbrauch erfahren.
Ihr sagt oft, dass dieser Effekt aus der »Psyche« komme – also aus dem Hirn. Tatsächlich aber kann das Hirn keine derart detaillierten Erinnerungen auf Dauer abspeichern. Das Hirn ist ein Taschenrechner. Es zählt zwei und zwei zusammen und bringt euch durch den Tag. Das Ergebnis ist dem Hirn völlig einerlei, es kann nichts damit anfangen. Was hat das nun alles mit den Informationsströmen vom Anfang zu tun? Nun, stell dir vor, die Chakren wären Knospen oder Blätter. Bei Kälte rollen sich die meisten Blätter zum Schutz ein, ergo: Bei seelischer Kälte schottet sich das Chakra ab!
Es braucht viel Wärme und Geduld, bis es wieder hervorkommt und sich wieder in Gänze »entrollt«. Sagen wir mal, die Großeltern mit dem Rosengarten haben dein 1. Chakra geschädigt (mangelnder Schutz, Wut, ...). Dann wird JEDE ankommende Energie, die Heimatbewusstsein, Familie, Wurzeln und Schutz anspricht, zwar aus Reflex in dieses Chakra geleitet, dort aber geblockt!
Diese Vorgänge sind der Grund, warum es folgendes Sprichwort gibt: »Du kannst den Wind nicht ändern, du kannst nur deine Segel anders setzen.«
Oder: »Du kannst nicht ändern, was dir passiert – aber sehr wohl, wie du darauf reagierst.«
T: Ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl, irgendetwas von deinen Ausführungen annähernd begriffen zu haben. Ich habe alles so weit gehört und verstanden, ja. So wie man das Wort »Meer« versteht, wenn man noch nie auf einem Schiff ohne Sichtkontakt zur Küste war.
L: Wie gut dieser Vergleich ins Schwarze trifft, wirst du noch sehen. Bis dahin reicht es völlig, dass der Abschrieb existiert. Das Thema darf ruhig gären. Traubensaft tut das auch, und dennoch findet ihr Menschen das Ergebnis recht annehmbar.
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