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The Spirit Scribe

Yin+Yang: Das Göttlich männliche & weibliche




T: Ich bin mächtig stolz auf mich, muss ich sagen. Die neuesten Sitzungen mit meinen Freundinnen waren auf ihre Art alles andere als simpel, via Laptop und Videocall etc., aber trotz all dieser Hürden haben wir zwei wunderbare Sessions auf die Beine gestellt. Es regnet Erkenntnisse um mich herum. Das ist vielleicht ein tolles Gefühl! Jetzt komme ich natürlich erst recht in die Gedanken, das zu meinem »richtigen« Job zu machen ...

C: Es ist bereits dein richtiger Job.

T: Hehe. Ja, klar, irgendwie schon. Aber du weißt, dass ich Geld meine. Ohne Moos nix los, ihr habt diese Welt so gestaltet!

C: Genau genommen habt ihr ... ach lassen wir das. Ja, ich weiß, was du meinst. Und ich habe dir bereits den Gedanken gesendet, den du heute brauchst.

T: Das stimmt! Über eine E-Mail habe ich mich daran erinnert, dass 2020 von den Zeitbanken gesprochen worden ist. Ein völlig legales System, um Steuern, Teilnehmergebühren und den ganzen Mist zu umgehen und direkte Zeit-Tausch-Wirtschaft zu betreiben! Wie früher halt!

C: Na also, dann hast du doch deine Antwort.

T: Und wenn ich dort tausende Stunden anhäufe und niemand in meiner Gegend etwas anbietet, was ich mir wünsche oder brauche?

C: Wenn alle so denken, wird so ein Projekt natürlich nie etwas.

T: Touché. Tja dann werde ich die wohl mal wieder recherchieren müssen, die Zeitbanken. ;)

C: So ist es. Nun lass uns das Thema wechseln.

T: Wohin denn? Was möchtest du mir heute erzählen? Ich bin offen für alles!

C: Bald ist kosmischer Frühlingsanfang. 21. März. Ein Jahreskreisfest. Geh nochmal schnell spicken.

[Ich wechsle kurz zu Google]

T: Ja, okay. »Ostara«. Ich dachte doch, dass du eben so etwas wie Sonnenwende zu mir sagen wolltest. Aber Dinge, die ich nicht selbst weiß, nehme ich immer noch schlecht an, tut mir leid.


C: Dabei hast du richtig gehört. Es ist ein Tag, wo Tag und Nacht gleich lang sind. Und wie du eben gelesen hast auch ein Tag, an dem die Göttin und ich

ganz besonders geehrt werden. ICH BIN DER GRÜNE

MANN, der »green man«. Der Partner der Göttin, das heilige Männliche. In unserem ewigen Tanz auf der Erde feiern die Völker der Nordhalbkugel, dass ich wieder zu voller Kraft erwache, weil die Anteile, die mich bilden, zu voller Kraft erwachen. Die Bären und die Dachse und die Bäume und die Wiesen.


Natürlich bin ich nie fort, das sagte ich schon. Und doch zirkuliert meine Kraft anders, wenn die Bäume in vollem Saft stehen und die jungen Füchse geboren werden. Ich bin das Männliche. Bin ich einen Teil des Jahres fort, könnt ihr das überstehen. Die Göttin jedoch, die verschwindet nie aus euren Erzählungen. Sie ist zu sehen im goldgelockten Christkind und in den nordischen Mädchen mit Kerzenkranz als Krone. Denn dies ist eine der wenigen ewigen Wahrheiten: Ohne mich könnt ihr sein. Ohne sie niemals. Keine Minute. Denn wärt ihr ohne ihre Geborgenheit, ohne ihre Liebe, so würdet ihr der Hoffnungslosigkeit anheimfallen. Es zieht wahrhaftig die Hölle auf Erden ein, wenn das göttlich Weibliche einem Planeten den Rücken kehrt. Ehrt das Weibliche. Ehrt das Weibliche. Ehrt das Weibliche. Wir können es nicht oft genug wiederholen. Denn hier kommt die nächste Wahrheit: Selbst Jormungandr hat eine Mutter, und er gehorcht dieser bis ins Kleinste. Wenn auf Eurer Erde Schlimmes geschieht, dann bin ich, dann ist das Männliche zwar anwesend, aber das ist nicht der springende Punkt. Die wichtige Veränderung ist, dass die Allmutter euch den Rücken kurzzeitig zukehrt, um euch etwas Wichtiges zu lehren. Das allumfassende Tabu ist NICHT, dass die Vaterfigur geht oder bleibt. Das allumfassende Tabu ist die Mutter, die sich abwendet, wenn sie nicht mehr kann, nicht mehr will oder wenn das letzte Register der strengen Erziehung nötig wird. Und deshalb sind alle Männer zu allen Zeiten neidisch auf das ultimative Weibliche. Sie wissen tief in sich drinnen, dass sich wenig ändert, wenn sie fort sind. Einige wichtige Aspekte gehen verloren, ja. Durchaus wichtige Dinge! Wenn dich der Mut verlässt und der Tatendrang, das ist schade und kann sehr unvorteilhaft sein, denn Leben ist nun einmal auch Kampf! Die Frage ist, ohne was du als Mensch EHER existieren kannst, und da ziehen ich (neidlos) und die Männer (neidvoll) den Kürzeren. Da kann dir Yin und Yang erzählen, was es will.



T: [Googelt spaßeshalber »Yin & Yang«.] Das ist ja unfassbar! Die Definition von Wikipedia ist so was von sexistisch, da wird einem ja übel! Der schwarze Teil ist der weibliche? »Passiv«? »Schatten«? »dunkel«? Geht’s noch????

C: Ich sage doch, alles, was ihr euch zusammengereimt hat, braucht regelmäßig Updates. Selbstredend kann man die gleichen chinesischen Zeichen auch lesen als »Schutz«, »Behausung«, »das Heimische«, »der Rückzug ins Selbst zum eigenen Vorteil«... und vor allen Dingen als »Umsorgung«. Wo bitte ist hier die Farbe schwarz gerechtfertigt? Malen sich Urvölker schwarze Gesichter, weil sie den durch und durch weiblichen Aspekt des Kriegs vor der Schlacht ehren? Wie verquer kann man denken? Selbstverständlich ist die GESAMTHEIT das Weiße, alles andere ist reine Farblehre. Kalte Farben, warme Farben. »Männer-Farben«, »Frauen-Farben«. Alles spielt mit allem zusammen.


Aber wenn man nun schon den wunderbaren Regenbogen – das Prisma – unbedingt in schwarz und weiß ausdrücken muss (wovon wir abraten), dann müsse das Weibliche das Weiße sein! ICH bin, wenn man es schon herunterbrechen muss, das Schwarze. Ich bin das Feuer und die Erde, die Kraft und der Krieg. Das macht mich nicht schlecht, denn Feuer reinigt und ein Krieg ist manchmal nötig gegen Schatten in dir selbst. Die Göttin ist die Luft zum Atmen, ich bin die Erde, die dich speist. Na, ohne was kommst du im Zweifel länger aus? Ohne Erde im All schweben? Möglich, mit eurer Technik. Keinen Atem vorher in Flaschen abpacken? Du bist dem Tode geweiht, meine Liebe. Ich bin das Feuer, das dich wärmt. Die Göttin ist das Wasser, aus dem du bestehst. Kannst du mal eine halbe Stunde frieren? Aber sicher. Kannst du mal zwei Wochen nichts trinken? Das würde ich verkörperten Wesen nicht empfehlen!


Balance in allen Dingen ist so nett. So wertvoll und wichtig. Aber frage dich immer, ohne was du im Zweifel länger auskommst. Und weil jede als Mann verkörperte Seele das spürt, gibt es dieses Hauen und Stechen unter euch. Die Männer wissen doch, was kommt. Sie wissen, dass die Zeit ihrer Herrschaft über die Balance(!) sich dem Ende nähert. Aber sie schweben hilflos zwischen Männern, die ihnen nur den Krieg beibrachten statt alle Anteile des heiligen Männlichen; und zwischen den Frauen, die sie mehr oder minder zurecht scharf angehen (denn auch sie wurden im Patriarchat in den Kriegstechniken geübt. So schafft sich Balance eben selbst, indem es sich selbst in doppelter Geschwindigkeit zum Kipppunkt befördert.)

Und nun lass mich abschließend zu dieser Erklärung sagen, was das alles mit dem Fest zu tun hat.


T: Gern, ich spüre es schon seit 15 Minuten.

C: Ostara ist ein Fest der BALANCE. Die Göttin und ich kommen gleichberechtigt zusammen (in Mythen wird manchmal gesagt, sie weckt mich, aber auch das ist natürlich Verzerrung, denn ich schlafe ja nicht) und feiern Verschmelzung in allem Irdischen. EHRE DIESES FEST. Ehre es, wie du es vorher niemals wahrgenommen und geehrt hast. Gib anderen Bescheid, dass sie dasselbe tun sollen. Nimm die Rezepte und Bastelanleitungen und Ideen und geh damit SPIELEN. Zünde am richtigen Tag (nix Ostern, nix Kirchenkalender. OSTARA!) unsere Kerzen an und ehre, dass wir euch Balance gelehrt haben im letzten Jahr. Sammle Zutaten zusammen und halte deinen Altar in deiner Nähe. [Reisealtar in der Mache.] Ehre mich, die Göttin, die Erde UND DICH SELBST als hinge alles, was du kennst, davon ab.

T: 20. März 2021. Alles klar. Gerade noch einmal gecheckt. Ich werde mich bemühen, eine wunderschöne Feier auszurichten. Und wenn ich das Fest am Ende ganz alleine begehe.


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Spoiler-Alarm: Bleibt am Ball, denn tatsächlich hat die Göttin Ostara sich im gleichen Frühjahr auch bei mir zu Wort gemeldet! :)


Bilder: pixabay.de

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