top of page
vibrant-1617470_1280.jpg
vibrant-1617470_1280.jpg
The Spirit Scribe

Mietnomaden auf der Erde


06.12.2020


T: Heute haben mein 8-Jähriger und ich zusammen am Tisch gesessen. Er hat gemalt, ich habe Diktat abgeschrieben. Und dabei haben wir Vivaldis »Vier Jahreszeiten« gehört. Plötzlich sagt er: »Wer Vivaldi nicht kennt, ist dumm.« Ich musste sehr lachen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass man nicht dumm ist, sondern sehr viel verpasst. Trotzdem ein sehr großer »stolze-Mama-Moment«!


M: Stell dir mal vor, er fängt bald ein Instrument an. Oder malt immer besser.

T: Das werden tolle Jahre jetzt. Bald bekommt er dann auch einen richtigen eigenen Computer und ab dann geht’s richtig rund. Mein Mann wird ihm sicher viel Photoshop beibringen und/oder programmieren und wir machen alle anderen Künste zusammen unsicher. Mein Gott, auf wie viel Wissen die Kids heute Zugriff haben. Einfach so. YouTube, Google und Co. Das allermeiste kostenlos.

M: Da sind wir auch schon wieder beim Thema. Früher hatte ein Meisterhandwerker (Musiker, Künstler, ......) einen oder vielleicht eine Handvoll Schüler maximal. Heute haben sie zehntausende, einige wenige sogar Millionen. Das ist ein ERHEBLICHER Teil des momentanen Programms. Wissen, Wissen, Wissen. Vermitteln, holen, nachfragen, retten, konservieren. Alte Sprachen, Bauweisen, Techniken, Rituale, Gesänge. Und das dann alles integrieren ins digitale Zeitalter. Bücher abfotografieren, Fotos archivieren und das Beste aus beiden Welten finden. Hier biegen die Leute »falsch« ab in ihren Gedanken, die sich ein Leben abseits jeglicher Technologie wünschen. Für eine Woche, einen Monat, einen Sommer – gar kein Problem. Pausen sind essenziell! Aber auf Dauer schneidet ihr euch von dieser wahnsinnig tollen Quelle ab. Von der Quelle, die euch an die Unendlichkeit der Möglichkeiten gewöhnt (gleiches Thema wie »Gottes Alexa«).

T: Ich muss gerade an ein Nebenprojekt von mir denken. Wann immer ich Geschichten in der Zukunft schreiben, sehe ich die Technik glasklar vor mir. Computer, die keinen Touchscreen haben, schon das nächste, nämlich eine Art Hologramm, das aus dem Bildschirm herausgezogen werden kann und mit beiden Händen verändert, statt mühsam mit einer Maus Dinge zu verschieben. Es fühlt sich für mich völlig normal an, diese Dinge zu sehen. Ich bin auch felsenfest davon überzeugt, dass unsere künstlichen Intelligenzen bald so weit sind, von uns echte Sprachbefehle entgegenzunehmen im Arbeitsumfeld. Ein Grafikdesigner in einer meiner Storys arbeitet an einer Anzeige für einen Kunden und sagt seinem Rechner einfach ständig Dinge wie: »Lade das Foto von dem Regenschirm, leg die Lieblingsfarbe des Kunden darüber, schneide das Kind aus,...« Und das alles geschieht in Echtzeit. Welches Icon in dem Programm, das alles bewerkstelligt, muss er nicht mehr wissen, das ist obsolet. Es wird genau so sein mit unserem Wissen. Wir werden unseren Enkeln erzählen: »Ich musste früher von Hand mit der Maus die Sachen in den Computer tippen und die Fotos ausschneiden!« Genau so, wie unsere Großeltern uns erzählen, dass sie wichtige Berichte fünfzehn Mal neu schreiben mussten, wenn sie sich auf der Schreibmaschine vertippten. Die Sprünge sind jetzt absolut greifbar.


M: Na sicher. Das ist keine Utopie mehr, es ist wirklich nur eine Frage der Zeit. Die wirklich wichtige Frage lautet: Wie schnell könnt ihr rennen, ohne auf die Nase zu fallen?

T: Wahrscheinlich tun wir das gerade schon, nicht wahr? Ich bin mir absolut sicher, dass die Wissenschaft irgendwo wieder die Grenzen dessen überschreitet, was im Universum gerne gesehen ist. Es ist kein Geheimnis, dass wir gerade wieder in höchstem Maße zur Ordnung gerufen werden.

M: Ja, auch wenn ihr euch das etwas falsch vorstellt. Immer noch.

T: Hä?

M: Na ja, ihr scheint manchmal zu glauben, dass euch bald ein paar Erzengel erscheinen werden, die euch warnen, den Meeresspiegel endlich nicht weiter ansteigen zu lassen. Okay, sein wir ehrlich, auch das passiert (das merkt man ja auch an unserem Projekt), aber ist vielmehr so, dass mittlerweile jedes Sandkorn an jedem Strand einen Warnruf ausstößt, weil es weiß, dass der Regelbetrieb der »Maschine namens Erde« verlassen wird. Aber ihr hört erst hin, wenn sich Sand und Schlamm in euer Strandhaus ergießen mit einer Tsunami-Welle. Du kannst eben mit der Natur nicht verhandeln. Ihr benehmt euch derzeit wie die schlimmsten Mietnomaden, die man sich vorstellen kann. Vermüllt alles, zerstört alles, tötet die Tiere ringsum. Mit einem bedeutenden Unterschied.

T: Es gibt gar kein nächstes Haus, zu dem wir gehen und von vorne anfangen können mit unserer Schweinerei.

M: Korrekt. Und jeder, der schon einmal Mietnomaden erlebt hat, sollte sich mal sehr demütig hinsetzen und überlegen, wie er sein Mietnomadentum dem Planeten gegenüber eindämmen kann. Was er im Inneren ändern könnte, um dem Außen eine Chance zu geben.

T: Ich werde niemals vergessen, was der Meister mir für ein Bild gezeichnet hat. Über uns Menschenkinder, die mit dem Glas voller giftiger Brühe auf Gaias Schoß sitzen und das tropfende Giftzeug einfach nicht loslassen, obwohl die Brühe Löcher in ihre Beine brennt.

M: Ich kann dir gar nicht sagen, in wie vielen Bildern wir diese Message schon transportiert haben über die Jahrzehnte. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viele Bilder ich habe malen lassen.

T: Also? Was tun? Was ist der Schlüssel? Welcher Gedanke macht wirklich KLICK bei den Menschen?


M: Es sind im Grunde nur zwei Worte. »Nein« und »genug«. Diese beiden Worte besitzen größte Macht. Sag nein zum 40. schwarzen Pulli und zur 5. Lichterkette für Weihnachten. Sag nein zum zweiten Auto und nein zu dem Konzept, dass alles grundsätzlich neu sein muss. Sag nein zur Flugreise und nein zu dem Auftrag, etwas auf Arbeit zu vernichten (vom Papier bis zur Lagerhalle voller Produkte). Und jetzt, ganz wichtig: Sag nicht nein, OBWOHL du davon träumst. Sag nein, weil du weißt, dass du genug hast. »Tu nichts, was du hasst«, sagte Yeshua (Jesus). Wenn du berufliches Fliegen für ein paar Unterschriften hasst, dann kämpfe, damit die Regeln sich ändern. Sage dir selbst jeden Tag »ich bin genug und habe genug«. Beschließe, dass jetzt genug Müll im Meer und in den Flüssen ist, und gründe ein Cleanup-Programm. Bau eine Reuse, eine Falle oder eine müllmampfende Maschine. Steh auf und sag: »Es ist genug. Not on my watch.« Und dann, gleich im Anschluss, begegnen wir schon wieder deinem Lieblingsbereich. Wenn du deine Erkenntnis gewonnen hast, kommuniziere sie anderen. Leite sie an, ebenso zu sagen: »Es ist genug und du bist gut genug. Hör auf zu rennen, denn deine gehetzten Schritte schlagen die Erde in Stücke.« Du tust nichts weniger als Gottes Werk, wenn du diese Botschaft verbreitest.

13 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page