05. November 2021
T: Meine absolute Lieblingsband, Blind Guardian, veröffentlicht im Dezember was Neues. Das machen sie nicht so wahnsinnig oft, also bin ich entsprechend aufgeregt. Und wie heißt das neueste Werk? DELIVER US FROM EVIL! Ich glaube wirklich, du machst das mit Absicht. So viele Zufälle gibt’s doch nicht auf einmal!
HG: Ich sagte doch schon, das hier macht mir irre viel Spaß. Außerdem kommt ihr dem Prinzip hinter dem Tod so langsam auf die Schliche, und das sieht die geistige Welt mit größter Genugtuung.
T: Ich spüre, worauf du hinaus willst. Es geht darum, dass der Tod uns wahnsinnig wichtige Dinge lehrt. Vor allem die Hinterbliebenen.
HG: Du hast eine natürliche ... na, ich will mal sagen, Anziehungskraft, für den Themenkomplex der Trauer. Deshalb liest und erfährst du auch mehr darüber als andere, selbst in der banalsten Minute des ordinärsten Tages. Du hast zum Beispiel mal vom stärksten Mann der Welt gehört. Er ist Deutscher und isst keine Tierprodukte, was man in Kombination gemeinhin für unmöglich hielt. Nun ja. Jedenfalls sagte er, nach seiner Motivation gefragt, dass er mehrere Familienmitglieder bei einem Unfall verlor. Der Wunsch, so stark zu sein, dass er Autos hochheben kann, zieht sich tief durch seine gesamte Existenz. Das ist sein Fokus, der Rest ist Garnitur. Ist das nicht hochinteressant?
T: Das gibt es so oft. Menschen, die Ärztin werden, weil ein geliebter Mensch an Krebs gestorben ist. Ein Heer aus Psychologen, das den Beruf nur deshalb ergriffen hat, um irgendwann begreifen zu können, warum sie als Kind wie Sch ... behandelt worden sind. Autorinnen, die den Tod ihrer Kinder in einem Buch verarbeiten – und hunderttausenden damit helfen, ein Ventil zu finden. Der Tod ist ein Lehrer.
HG: Übrigens, den »Grim Reaper«, also den personifizierten Tod, den gibt es nicht. »I have sent you only angels.« [N.D. Walsch, GMG] Der Spruch hat Bestand. Es gibt mich. Es gibt meine Mutter Hel. Aber so, wie ihr ihn euch ausmalt, gibt es den Tod nicht als Wesen. Das hindert natürlich keinen aus der geistigen Welt daran, sich eventuell dazu hinreißen zu lassen, in dieser Form aufzutreten. Oft sogar aus den Zwängen, wie wir von langer Hand erörterten.
T: Du kannst den Engel nicht sehen, auch wenn er direkt vor dir steht, wenn dein Glaubenssatz lautet, dass der TOD persönlich dich holen kommen wird.
HG: Exakt.
T: Du sagst damit im Grunde, dass die Menschen immer erst einen gehörigen Tritt brauchen – ein schlimmstmögliches Geschehen – um sich in eine wichtige Richtung zu entwickeln.
HG: Das ist gemeinhin die Auffassung. Aber in den letzten Jahren ist es wesentlich besser geworden. Du hast mit dem Schreiben angefangen, ohne dass ein »katastrophales Event« stattfinden musste. Du hast mit dem Channeln angefangen, ohne dass deine komplette Welt ins Chaos stürzen musste.
T: Nun ja ... Corona hatte ohne Zweifel einen großen Anteil daran!
HG: Und dennoch hat sich das Virus nur als positiver Taktgeber für dein Leben hervorgetan. Wie bei vielen anderen auch. Es wird naturgemäß eine Zeit anbrechen, wo ihr zurückblickt und dem Virus danken werdet. Nicht unbedingt persönlich, aber als Gesellschaft und als Menschheit. Weil alles nun fast erdrutschartig vorangeht. Auch hier sind der Tod, oder auch nur die Aussicht darauf, große Umwälzer.
T: Aber nicht jeder geht wie Phönix aus der Asche einer Katastrophe hervor, nicht wahr?
HG: Es gibt kein Erfolgsrezept, wie man Menschen in eine bestimmte Richtung bekommt. Kann es ja nicht geben. Im Übrigen sind derart einschneidende Erlebnisse natürlich vor der Inkarnation abgesprochen. Weil euch aber die EHRLICHE, OFFENE, SCHAMANENGESTÜTZTE Anbindung an uns fehlt (mehrheitlich), ist Verständnis rar hier im Westen. Besser geworden seit dem »New Age«, aber dennoch rar.
T: Ich bin nicht ganz sicher, wie ich jetzt genau darauf komme, aber ... es kann das Paradies auf Erden nicht geben, nicht wahr?
HG: Wo läge der Sinn darin? Ihr entstammt dem Paradies. Dem absoluten. Dem herrlichen, geordneten Kosmos. Das irdische Paradies ist Unsinn, weil es mit dem echten, nichtphysischen Paradies der geistigen Welt trotz allem nicht mithalten könnte. Und wie wir gerade festgestellt haben, lernt ihr die essenziellen Dinge nicht oft »einfach so«.
T: »Du kannst nur Freude als Freude erkennen, weil es das Leid gibt. Du kannst nur Lachen schön finden, weil es kein Dauerzustand ist.« Ich zitiere frei aus Gespräche mit Gott..... Ich möchte ein Experiment wagen! [Ich schließe die Augen und versuche, mich in meiner Energie so sehr herabzusenken, wie es geht. Seine Stimme begleitet meinen »Abstieg« und wird immer dunkler bis ins Verzerrte hinein. Mir wird außerdem kalt.]
HG: Als Mensch kannst du dich nur zu einem gewissen Grad in meine Richtung bewegen, ganz klar. Am Ende der bewussten Fahnenstange kommt tiefe Meditation. Danach kommen dann noch Schlaf, Ohnmacht und Koma, bevor die Schwingungsebene (oder vielmehr Nicht-Schwingung) des Gegenreiches erreicht werden kann. Körperlich, natürlich. Die meisten Seelen sind ja nicht bei mir, egal ob im Schlaf oder im Koma. Das ist eher der Ausnahmezustand. Du betrittst mein Reich wesentlich häufiger, während du IN deinem Körper weilst, als danach.
T: Lass uns bitte unbedingt morgen hier weitermachen, ja? Ich habe so viele Fragen zum Thema Depression etc. Zu Hormonen, die Emotion bedingen und uns langfristig in die Tiefe zerren können.
HG: In Ordnung. Depression ist so ein interessantes Konzept, weil es ja nicht in dem Sinne eine Schwemme »negativer Emotionen« ist, sondern weil der Schalter zu allen Emotionen umgelegt wird und das Konzept somit komplett fehlt.
T: Kann’s kaum erwarten!
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