31. März 2021
T: [ruft die Aspekte an] Hey, sag mal, bist du eigentlich ein Teil des Council of Colours, Zorya?
Z: Was, ich? Nein. Wie kommst du denn darauf?
T: Na, ich weiß immer noch nicht, wer die anderen sind. Also "Grün" ist jetzt hinreichend bekannt, Grüße an Cernunnos, aber der Rest?
Z: Tja, kommt Zeit, kommt Rat, nicht wahr?
T: [lacht] Ach du. Kannst du mir wirklich nichts verraten?
Z: Und Ärger vom Rat kassieren? Ich kann mir Schöneres vorstellen.
T: Na gut. Über was möchtest du denn heute sprechen?
[Cernunnos erscheint in seinen normalen Kleidern, also grün-weißem Kapuzenpulli und Co. Er streckt die Hand nach mit aus, wie mein Vater es früher immer mit uns Kindern gemacht hat, als unsere kleinen Händchen nur einen seiner Finger umschließen konnten statt die Handfläche.]
Cernunnos: Komm, lass uns spazieren gehen. Ich möchte dir etwas im Wald zeigen.
T: Gern. [Er baut das Bild eines echten deutschen Urwaldes auf. Keine Monokultur. Kein aufgeräumter Boden und bewirtschafteter Grund. Jeder Baum ist gigantisch, mit ausladender Krone. Vieles sind Eichen, aber es ist ganz natürlich durchgemischt. Es rauscht wunderschön und die Vögel singen. Ich kann fühlen, wie heilsam dieser Ort ist.]
C: Du hast in letzter Zeit viel über mich und den Wald gelernt, jetzt möchte ich dir ein paar Details zeigen. Sprachlich wird das lustig, denn ich bin im Grunde ja nicht vom Wald zu trennen. Eigentlich sagte ich in dem Satz eben, "du hast viel über mich und mich gelernt". Aber irgendwie müssen wir uns ja unterhalten, deshalb wollen wir die Trennung mal vornehmen heute. Weißt du, ein gesunder Wald betreibt genau das gleiche, was auch ein gesunder Menschenkörper tut. Die Kronen ziehen die Energie der Sonne hinunter zum Boden, hinein in ihren Stamm. In ihren Kern. In ihr Herz, könnte man sagen. Aus dem Boden ziehen sie gleichsam Wasser und die Energie unserer wunderbaren Gaia in ihre Mitte. Du weißt das natürlich alles, aber doch bringt euch niemand die energetische Entsprechung dieser chemischen und physikalischen Lehre bei.
Was du in einem intakten Wald spürst, ist nicht nur die Genugtuung, dass hier alles stimmig ist. Dass hier viele verschiedensten Tiere von- und miteinander leben und das an jeder Stelle sehen und hören kannst. Du spürst auch, was der Wald tut. Setzt du den Fuß in einen gesunden Wald – also in mein Reich – so spürst du selbst mit wenig Übung die Energie, die durch ihn fließt. Und weil es ein Grundgesetz des Universums ist, dass sich die niedrigen, aus dem Takt gekommenen Frequenzen an die höheren, gleichförmigeren anpassen, macht dich der Wald ruhig. Ausgeglichen. Glücklich.
Hast du keinen Stressor dabei – wie zum Beispiel diese vermaledeiten Handys! – dann ist im Wald kein Platz für Störungen. Im Angesicht eines 500 Jahre alten Baumes wird so manches Problem klein, das dir vorher riesig erschien. Und die größte Magie liegt in den Stämmen der Bäume. In ihren Herzen. Es ist unter euch ein lächerlich gemachtes Bild, aber warum umarmt man denn einen Baum? Was ist der Zweck dahinter?
T: Ich denke mal, wir hoffen, dass etwas von ihm auf uns übergeht. Seine Ruhe. Seine Beständigkeit.**
C: Seine Energie. Ein Wald ist eine Tankstelle im feinstofflichen Sinne. Wenn du um Erlaubnis bittest, kann ein Baum dir in höchstem Maße helfen, deinen eigenen Energiefluss zu bereinigen. Damit auch in deiner Mitte (wieder) ungehindert aus dem Boden unter dir und aus dem Universum über dir Energie zusammenkommen kann in deiner Mitte. In deinem Herzchakra.
T: Also ist der Wald wirklich ein Heiler für uns.
C: Unbedingt. Das ist übrigens nicht für jedes Volk gleich. Wäre ja auch gemein, wenn ein Wüstenvolk sich ebenso nach einem Eichenwald sehnte wie ein Mitteleuropäer. Aber gerade für euch hier in dieser Gegend ist der Wald im Grunde Teil eures Bewusstseins gewesen. Ihr Germanen und Kelten wart die Waldvölker – und ich habe euch gerne beherbergt. Aber heute kommt ihr mich nur noch unregelmäßig und in kleiner Zahl besuchen ... und eure Probleme wachsen. Ihr habt sogar das perfekte Wort dafür! Entwurzelung nennt ihr das, wenn Menschen ihre Heimat verlassen (müssen) oder ihre Herkunft vergessen.
T: Das stimmt, du hast absolut recht. Es kommt hinzu, dass viele, wenn sie denn endlich mal frei haben, ans Meer reisen statt in den Wald. Ich will das nicht kommentieren, ich denke mal, es ist auch eine Frage, wo die Seele sich hingezogen fühlt nach X Leben. Aber wie viele wohl mal gut daran täten, "im Wald zu baden", wie manche heute sagen?
C: Du wärst erschüttert, wie viele Menschen nur deshalb ans Meer fahren, weil das bei denen, die es sich leisten können, zum guten Ton gehört. Vollständig schockiert wärst du. Aber immerhin: Viele hören den Wald heute wieder rufen. Ich locke euch zurück. Ihr spürt mehr und mehr, dass ihr ohne mich nicht ganz vollkommen seid, und dass ein Wald mehr bezweckt, als ein lebendes Holzlager bis zur nächsten Ernte zu sein.
T: Oh ja. Das war vielleicht eine Sch... Idee von uns. Du liebe Güte.
C: Der wichtigste Punkt dieses Spaziergangs ist dieser: Hör gut hin, wenn dir Leute von ihrer Sehnsucht nach dem Wald erzählen. Du kannst viel über sie lernen, wenn du ihren Standpunkt "im Wald" kennst. Die früheren Völker hatten sogar Sprichworte dafür. Wenn sie etwas über dich erfahren wollten, fragten sie dich quasi wörtlich, "wo im Wald du stehst". Die Antwort verriet ihnen viel, und es wäre schön, wenn ihr an diesen Punkt irgendwann wieder kommen könntet.
T: Ich habe gerade versucht, das zu googeln mit den Sprichworten, aber ich hatte natürlich so spontan keine Chance. Dafür habe ich etwas anderes Wunderschönes gefunden!
"Erde unten, Himmel oben, lasst mich Eure Liebe loben.
Urnatur und Kraft der Erde, helft mir, dass ich mächtig werde.
Wasserläufe, Frühlingsregen, gebt mir Euren sanften Segen.
Sommerfeuer, Flammenlicht, ohne Euch gedeih ich nicht.
Wind des Herbstes, Atemluft, zeigt mir Euren reinen Duft.
Kreis ringsum und Licht in mir; Unsre Kraft vereint sich hier.
Ich beginne diesen Tag, mit der Kraft der Himmel:
dem Licht der Sonne, dem Strahl des Mondes,
dem Glanz des Feuers, der Eile des Blitzes,
der Schnelligkeit des Windes, der Tiefe des Meeres,
der Festigkeit der Erde, der Standfestigkeit des Felsens."
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob beides zusammengehört, und leider hat der Verfasser auch keine Quellenangabe dazu geschrieben, aber schön sind diese Sprüche. Sie sind auch Anrufungen, wie meine. Sie sind magisch. Und ich bin sicher, sie wirken auch.
C: Natürlich, warum sollten sie das nicht? Jedes Wort wirkt. Dass ihr eine "Kindersicherung" habt, bedeutet nicht, dass eure Worte völlig wirkungslos sind. Worte sind Energie, wie du weißt. Und sie wirken. Sie bauen auf oder reißen ein.
T: Das wirklich schlimme ist die Menge an stark rechts angehauchtem Design, dass ich gerade bei der Recherche von Kelten- und Wikingersprüchen gesehen habe.
C: Ich habe es dir bereits gesagt. Alle alten Konzepte drängen wieder an die Oberfläche. Das wäre kein Problem, wenn das Stammesleben und die Treue zu König und Druide tatsächlich verstanden würde, aber so läuft das in diesen Kreisen ja nicht. Sie wünschen sich einen Odin, einen gottgleichen König, dem sie folgen können. Und da wird es natürlich schwierig für jede Demokratie. Die Grundströmung ist berechtigt – Rituale zurückholen. Zehntausend Jahre alte Werte erneut pflegen. Alte Götter wieder mindestens gleichauf mit dem Christengott behandeln. Echte Heilkunde zurückbringen. Echte Treue. Echtes soziales Verhalten (na ja, dem eigenen Stamm gegenüber). Aber dann wurde das ganze in angstgesteuerte, faschistoide Propaganda eingewoben. Und da fing eine Unendlichkeit an neuen Problemen an. Für euch ... und für uns.
T: Das ist so unendlich traurig. Aber immerhin verstehe ich diese Strömung jetzt etwas besser, das ist ja auch was. Morgen mehr davon, bitte!
C: Aber gern, wir haben wieder gnadenlos überzogen. Bis morgen.
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** Es wäre möglich, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts von der Schumann-Frequenz wusste - der Grundfrequenz unberührter Natur. Man nennt sie manchmal ja auch ganz poetisch "Gaias Herzschlag"
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