Unter einem Dach wohnen
- The Spirit Scribe
- 9. Sept.
- 4 Min. Lesezeit

24. Februar 2023
T: Erzähl mir, und ich höre zu.
TO: [Zum ersten Mal zeigt er mir langsam und deutlich, dass er sich hinsetzt. Wir lassen uns am Nilufer nieder. Die Sonne geht gerade unter, und ein Feuer vertreibt die vom Fluss heraufkriechende, kühle Luft.] Ich möchte über den Unterschied sprechen, ob du die Götter zu Gast hast, so wie es bis jetzt meistens der Fall war ... oder ob wir unter deinem Dach wohnen.
T: Ich weiß grob, was du meinst, aber für die Leser wirst du das definitiv weiter ausführen müssen.
TO: Natürlich. Ihr habt nun das Wissen (wieder) erarbeitet, wie man Kontakt zu uns aufnehmen kann. Stabilen, für alle Seiten fruchtbaren Kontakt und Austausch, ohne dafür irgendwelche Substanzen nehmen zu müssen oder Extreme verfolgen zu müssen (Hitze, Kälte, Fasten) oder Ähnliches. Versteh mich nicht falsch, das ist eine grandiose Grundlage für das Zusammenleben der Gesehenen und der Ungesehenen. Ihr wisst nun, dass ihr eure Aufmerksamkeit jederzeit in unsere Richtung verschieben könnt, und dann antworten wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Aber ich habe mir nun die Freiheit genommen, dich darauf hinzuweisen, wer diese Gespräche zum Großteil nicht nur initiiert, sondern auch steuert – ihr. Und auch hier kann ich mich nur wiederholen: Wir werden gerne um Rat gefragt! Es ist tausend Mal besser, als überhaupt nicht von euch gehört zu werden. Gerade seit ich etwas dazu gesagt habe, fällt dir aber auf, dass es immer sehr spezifische Fragen gibt. Diese werden den Channels entweder von außen gestellt, oder sie stellen sie selbst.
Dolores Cannon befragte rigoros und in tiefsten Details ihre Versuchssubjekte, wenn sie ihrer mal habhaft geworden war. Edgar Cayce stellten die Kranken ihre Fragen direkt. Du hast meist ein Thema des Monats, das dann aufgefächert wird von uns. Einzig KRYON herrscht recht gut selbst über seine Themen, wobei er jedoch dem großen Problem unterliegt, an jedem Ort der Channeling-Reise (z.B. durch die USA oder Kanada) zu gewissen Teilen von vorne anfangen zu müssen, um die Menschen im Raum einzustimmen, die ihn noch nie live erlebt haben. Auch er unterliegt also thematischen Zwängen.
Nur sehr selten gibt es jemanden unter euch, der keine Anforderungen an uns stellt. Es ist ja auch recht schwierig, in das Mindset zu kommen. Du darfst keine drängenden oder großen Probleme haben in dem Moment, die dringender Klärung bedürfen. Du darfst nicht verzweifelt sein, denn selbstredend würden wir zuerst dafür sorgen, dass du nicht mehr ganz so verzweifelt auf etwas blicken musst. Du solltest dir im Idealfall tatsächlich NICHTS vornehmen – und das haben die allermeisten Menschen heute abtrainiert bekommen. Ihr glaubt, nur jemand zu sein, wenn ihr ein Ziel und einen Plan vorweisen könnt. Aber Pläne und Ziele sind die Domäne des Geistes – und wolltet ihr den nicht eigentlich endlich mal besänftigt und passiv sehen in eurer meditativen Zeit?
T: Oha. Das trifft mich hart. Meine Mutter und ich lieben Dolores Cannons Werk ja sehr, aber du hast recht. Es sind extrem verkopfte Werke. Lexika, wenn man so will. Aber irgendwie mussten sie ihr Material ja strukturieren.
TO: Ich werde auf keinen Fall hart mit Cannon oder McCarty (RA Projektgruppe) ins Gericht gehen. Ihre Arbeit ist extrem wertvoll und wird es bleiben. Ihr Menschen müsst eure Arbeit irgendwie strukturieren, sonst kommen eure Synapsen nicht von Gedanke A zu Gedanke B. Sie gehen unterwegs quasi verloren, weil der berühmte rote Faden fehlt. All das ist in Ordnung. Der wichtige Punkt ist der: Ihr sollte NACHHER strukturieren, und erst einmal ZUHÖREN. Cannon hat auch deshalb so bahnbrechende Dinge in Erfahrung bringen können, weil sie diesem Prinzip noch am ehesten gefolgt ist. McCarty hat quasi alle Themen selbsttätig bestimmt, aber er war auch in der schlechtesten Position, wenn wir rein von der Qualität der Anbindung zu uns sprechen wollen. Er war am meisten getrieben, weil sein Channel die Arbeit körperlich so auszehrte. Auch hier hatte Cannon es viel leichter. Die Arbeit verteilte sich auf so viele Schultern.
T: Du sagtest, es gibt einen Unterschied für euch, ob ihr Gast seid oder unter unserem Dach wohnt. Kannst du dahin zurückkommen? Ich weiß, ich steuere gerade, tut mir leid!!
TO: Nein nein, ist in Ordnung. Kurz gesagt: Ihr könnt für immer und ewig über die Arten und die Themen in unserer Kommunikation bestimmen und wir würden (fast) nicht murren. Aber wisst ihr ganz genau, was ihr das alles ausschließt? An Themen? An Ideen?
Uns nicht die Zügel in die Hand zu geben, ist zwar keine Blasphemie, aber es ist per Definition auch kein Flow. Und ist Flow nicht eigentlich das Schönste, zu dem wir gemeinsam fähig sind?
Wenn du mit Anubis zusammentriffst, um nichts zu erfahren; um keine Fragen zu stellen, sondern um eure Zweisamkeit zu feiern, heimlich und wortlos ... dann lebt in diesem Moment ein ganz besonderer Kern eurer Göttlichkeit auf. Endlich endlich lässt du den nagenden, fragenden Geist beiseite und feierst, dass ihr euch wiedererkannt habt. Wenn du uns Göttern DIESE ART von Platz einräumst, dann wohnen wir wahrlich unter eurem Dach. Umso mehr sogar, wenn du Gegenstände hast, die dich ganz besonders an uns erinnern. Die klassischen Kerzen, Kristalle, Ketten, Bilder, Statuen.
Wenn ihr uns einladet, und gleichzeitig unsere Freiheit lasst, nicht zwangsweise ein ganz bestimmtes Paket voller Wissen mitbringen zu müssen ... dann sind wir am glücklichsten mit euch.
T: Also haben die Buddhisten doch recht. Frage nichts. Wolle nichts. Sitz einfach da und bring dein Selbst zum Schweigen.
TO: So ist das mit den Profis, ja. Aber buddhistische Mönche mit gutem Trainingshintergrund sitzen ja auch auf dem Wissen von zweitausend Generationen vor ihnen. Da fällt es leicht, keine Fragen mehr zu stellen, meinst du nicht? Es ist nicht wirklich viel zum Fragen übrig aus ihrer Warte. Ihr aber habt das Problem, dass ihr (wieder) am Rande des gleichen alten Abgrunds steht. Und wir können nur zu gut verstehen, dass ihr jeden Tag fragt, wo wir geblieben sind und warum tief in euch diese entsetzliche Leere klafft. Deshalb: Wenn du KANNST, gib uns Freiraum. Aber wenn du es an einem Tag nicht kannst, dann sind wir die letzten, die sich abwenden und beleidigt sein werden. Euch kollektiv erst einmal wieder auf die Füße zu stellen, wird immer Priorität haben.






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