28. Juli 2022
T: Gestern Abend hatte ich zum ersten Mal seit langem wirklich große Angst. Ich hätte schwören können, dass jemand in meiner Küche war. Schon gestern hatte ich im Bad plötzlich das Bild vor Augen, dass ein großer, werwolf-ähnlicher Geist oder Gott den dunklen Flur bei uns entlang kommt, und Anubis sagte sofort »Ich war es nicht!!« Die Präsenz verschwand bald, und ich will die Sache nicht zu sehr aufblasen, aber ich habe mir doch eine Schutzblase ziehen wollen, als ich dann im Bett war. Aber jetzt kommt's: Ich weiß glasklar, dass ich die Augen schloss und begann, eine weiße Blase um mich zu formen, die anwachsen sollte auf die Größe meines Hauses. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es so weit kam. Mir fehlt die Erinnerung, ob ich es geschafft habe. Und es war mir so wichtig. Ich weiß ja, dass ich irre schnell einschlafe, aber das schlägt alles um Längen. Und als ich euch alle bat, mein Haus durch irgendeine Hülle zu schützen, sah ich euch alle gleichzeitig, wie ihr rieft: »Mach es selbst!!« Nicht böse oder so, aber eindringlich. Ich wünschte, ich könnte das alles verstehen.
F: Als Priesterin sollst du dich auf so wenige Dinge verlassen wie möglich. Es ist eine Sache, eine Energiedusche von uns zu erbitten ab und zu, oder unsere Weisheit in Worten abzurufen. Aber sich tagtäglich nach oben zu richten und zu erbitten, dass die eigenen Problemchen bitte gelöst werden sollen, macht dich unfrei und setzt uns unter Druck. Außerdem gibst du mit dem Verhalten dem gedanklichen Konzept Vorschub, dass wir etwas können, was du nicht kannst ... und dem ist einfach nicht so.
T: Der Satz haut mich wie üblich um, obwohl er es wirklich nicht sollte. Er beweist vielmehr meine Theorie, dass wir in einer Meditation – also aus unserer Innenwelt heraus – tatsächlich alles schalten und walten können. Wie ihr es tut!
F: Die Heimkehr ist und bleibt der Schlüssel zu eurem Schöpfertum – deswegen ist es ja auch so gefährlich, seiner eigenen Welt durch mangelnde Stille und Achtsamkeit sowie Schlafmangel länger fortzubleiben. Und es ist der exakte Grund, warum Kräfte, die dem Aufstieg entgegenwirken wollen, euch gut beschäftigt, fett, unbeweglich (auch gedanklich), im Stress und in Angst halten.
Denn wer zu gestresst ist und keine Zeit findet, um seine innere Welt zu besuchen, der lässt sich die leiseste und nachhaltigste Form der Revolution aus der Hand nehmen. Es gibt wirklich keinen Akt, der es mit dem Besuch deines eigenen Inneren aufnimmt in seiner Einfachheit, Reinheit, Göttlichkeit und in dem Potenzial, deine gesamte Existenz zu verändern.
T: Cool. Und dennoch bist du ganz schön schnell von meinem ursprünglichen Thema abgekommen. ;)
F: Überhaupt nicht. Kein bisschen. DU bist die Herrin deiner Welt. Hast du das bei der Übung mit Anubis wirklich nicht vollumfänglich verstanden? Was du serviert bekommst an »Problemen« in eurem Kontakt, sind Bilder von real existierenden Blockaden. Als Priesterin wirst du jeden Tag mit exakt solchen Blockaden konfrontiert sein. Es werden deine sein oder die der anderen Leute, es spielt keine Rolle.
Aber du musst erkennen, dass es Manifestationen bestimmter Problemstellungen sind, die du gedanklich verarbeiten kannst, damit du eine Lösung finden kannst. Verkünde deine Wahrheit! Das ist ein essenzieller Teil des momentanen Shifts. Und dem ungebetenen Besucher gegenüber hättest du sagen können: »Dies ist mein Haus, und nur ich erlaube fremde Energien hinein. Du warst nicht eingeladen, und du wirst sofort gehen oder dich klar als hilfreich für mein Leben zu erkennen geben.« Mit diesem einen Satz wäre die Sache erledigt gewesen, aber die weiße Blase tut es natürlich auch. Sie ist umfassender.
T: Du hast nun schon zum zweiten Mal das Wort Priesterin benutzt. Und vorhin fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Menschen, die ich mit meinen Büchern unbedingt erreichen muss, sind im Grunde keine »Leserinnen« ... es sind »Priester:innen«, die ich versammeln muss. Die ich daran erinnern muss, wie es war, als wir all das wussten und anwendeten. [Ich bekomme eine irrsinnige Gänsehaut. In meinen Kopfhörern läuft Pinks »Try«.] »Bringt eure Tempel wieder zusammen.« Endlich habe ich das verstanden. Oder einen weiteren Aspekt dieser Aussage von Jormungandr verstanden ...
F: Ja, jetzt kommst du sehr in die Nähe. Merkst du nicht, wie du die Leute in deinen Bann ziehst? Immer mehr, je länger du dich im Priestertum übst? Siehst du nicht, wie sie dich anstarren und in deiner Nähe sein wollen? Du bist ein energetisch sicherer Hafen. Das sind fast alle Empathen, aber für Priesterseelen gilt es ganz besonders. Ihr wollt eure »Schäfchen« eben versorgt wissen ...
T: Oh mein Gott. Deshalb hasse ich Pfarrer so. Weil ich sehe, was für einen Effekt sie haben könnten, und wie oft sie es gnadenlos verbocken. Ich hasse, dass sie ihre .... UNSERE Arbeit nicht richtig machen!
F: Ja, genau so ist es. :)
T: Oh Mann! Ich muss leider jetzt los, aber darüber sprechen wir morgen noch mehr! Und danke für die Erinnerung an meinen blödes Probe-Exemplar vom Buch der Harpyien. Ich schlug die Augen heute Morgen auf und das war der erste Gedanke. Dass ich dieses dumme Ding nie bestellt habe!
F: Gerne, gerne. Allerdings kann ich das nur durchreichen an Anubis und die Harpyie. Ich habe damit nicht so viel zu schaffen gehabt.
T: Trotzdem danke. An euch alle. Ihr haltet mich bei geistiger Gesundheit. Bis morgen!
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