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Jormungandr - Tag 23


28.06.2020


T: [bockig] Ich kann unsere Gespräche nicht veröffentlichen. Ich werde sie nicht veröffentlichen.

J: Du hast es versprochen.

T: Ich weiß. Aber sie sind zu persönlich. Zu komplex. Ich müsste sie massiv umschreiben und all solche Dinge.

J: Dolores Cannon hat auch überaus persönliche Nachrichten übertragen bekommen.


T: Ja? Tja, selbst ohne diese Nachrichten haben ihre Bücher 1.000 Seiten, also sehe ich den Zusammenhang hier nicht. Wenn ich all die zutiefst privaten Informationen herauskürze, dann bleiben nur einige wenige Ideen und Sätze übrig. Ich weiß ja, dass Schreiben ein »Seelenstriptease« ist, aber dieses Vorhaben kann einfach nicht gelingen. Wenn ich meine persönliche Story herauskürze, hat die ganze Sache keinen Zusammenhang und keine Struktur mehr. Wenn ich meinen echten Namen unterschlage, kann ich niemals meine Romane oder Figuren nennen. Und wenn ich die Drachenkind-Reihe einfach anders nenne, werden die Leute es sich so oder so googeln können. Ich kann dieses Spiel nicht gewinnen.

J: Es sei denn natürlich, du lässt alles so, wie es jetzt ist.


T: [knurrend] Ja ... super.

J: Hat Ehrlichkeit dir nicht deine Freundin V. beschert? Hat dich die ehrliche Verbindung deines innersten Kerns mit dem anderer Menschen nicht zutiefst glücklich gemacht?

T: Ja schon, aber ...

J: Aber was? Jede/r, zu dem du aufsiehst, ist ehrlich. Und tief spirituell. Du musst nicht jedes Detail deiner Ehe und Beziehungen einfließen lassen. Diese Anteile kannst du leichter herauskürzen, als du jetzt denkst.


Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell und präzise die geistige Welt einem den Kopf geraderücken kann. Dabei werden sie selbst niemals verletzend oder laut. Ich habe nämlich meine Freundin V. exakt so getroffen, wie Jormungandr hier sagt. Ich bin über meinen eigenen Schatten gesprungen und hatte mich als Interviewpartnerin für eine Doku über paranormale Phänomene (in meinem Fall gechannelte Romane) zur Verfügung gestellt. Sie heißt "Awareness". Ich habe meinen echten Namen und alles verwenden lassen. Den Produzenten dieser Doku, Johann Nepomuk Maier, hatte V. kontaktiert, um Anschluss an andere spirituelle Menschen zu finden. Da sie in meiner Nähe wohnt, leitete er ihre Anfrage an mich weiter und wir sind gute Freundinnen geworden. Ich habe natürlich noch viele andere tolle Menschen getroffen, wenn ich mich und meine Fähigkeiten ehrlich zeigte, aber V. ist selbst unter ihnen etwas ganz besonderes. Ich möchte sie auf keinen Fall missen.

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