Wie die Götter geboren wurden I
- The Spirit Scribe
- 26. Aug.
- 5 Min. Lesezeit

22. Februar 2023
T: So, jetzt aber. Ganz offiziell und von dir abgesegnet. Fangen wir an mit den jungen Göttern!
Toth: Heh, ja. Es ist nicht so, als hätte ich mich nicht schon darauf gefreut, dir erzählen zu können, wie das ist, wenn Götter jung sind.
T: Ich kann fühlen, wie mir das Herz aufgeht, weil dir das Herz aufgeht bei den Gedanken an damals. Ich kann außerdem spüren, dass heute etwas anders ist. Sicher ist wieder ein Portaltag und ich habe es nicht mitbekommen (22/2), aber da war heute etwas in den Augen der Menschen, das zu mir eine sofortige Verbindung herstellte. Als würde ich sie alle kennen. Ich lerne das langsam mit der »grundlosen« Empathie. Aber nun bitte: Erzähl mir von deiner Jugend. Ich bin sehr gespannt.
TO: Wenn sich etwas spaltet, was vorher nur die Einheit kannte, dann habe ich dir erzählt, dass sich daraus Raum und Zeit ausbilden – physisch. Aber es geschieht natürlich noch so viel mehr. Alles-was-ist, dieser perfekte Gottpunkt, zerfiel in die ersten wenigen großen Teile – in uns Großgötter. Eine solche Trennung bedeutet auch, dass Kommunikation geboren wird. Informationsgefälle. Geheimnisse. Zum ersten Mal konnte einer von uns etwas wissen, was der nächste nicht automatisch erfuhr. Außerdem richteten sich in dieser magischen Anfangszeit unsere »Sensoren« ein – unser Aufgabengebiet. Anubis hat dir davon erzählt. Er hat dir (übrigens widerrechtlich) gezeigt, was er wahrnimmt, und dass nur er das auf genau diese Weise kann. Unser Erleben ist individuell. Du kannst dir überhaupt nicht ausmalen, was das für ein Novum war. Individualität! Unterschiede! Potzblitz!
[Wichtige Anmerkung: Die Bewusstseinsform, mit der ich spreche, ist nicht die, die hier mit "Großgöttern" gemeint ist. Ich spreche mit einem Millionstel der vollständigen Energie, denn sonst würde mir das Gehirn platzen. Das ist ein Gesetz. Aber deswegen brechen sich die Götter ja in Stücke!]
T: Du klingst absolut begeistert. :)
TO: Das waren wir auch! Wir haben Äonen dieses neuen Konzeptes namens »Zeit« damit verbracht, zu zelebrieren, dass wir uns ab jetzt mehr und mehr unterscheiden würden. Das ganze Ziel des Universums ist es, aus dem Gottpunkt herauszuexplodieren in kleinste Einheiten, und dann zu erleben, wie diese kleinsten Einheiten den Weg nach Hause antreten.
[Ich kann es nicht erklären, aber dieser Satz ist so wahr, dass er mir fast wehtut. Nicht schlimm, aber er ist schmerzhaft wahr.]
T: [krächzt] Die Glitzerbombe.
TO: Ganz recht. Die Glitzerbombe. Du hast dieses sprachliche Bild vor vielen Monaten schon erhalten.
T: Ja. Eine Bombe voller Bastelglitzer explodierte damals vor meinem inneren Auge und verteilte diese winzigen reflektierenden Teilchen im gesamten Kosmos. Aber es gab auch eine Kraft wie die Schwerkraft, und bald rutschten die Teilchen wie auf einer schwarzen Leinwand entlang in einen gigantischen Trichter und in ein neues Gefäß. Wenn alle Teilchen wieder vereint sind, platzt auch dieses Gefäß. Der Prozess beginnt von Neuem. Der letzte Satz, den ich damals dazu schrieb, war: KEIN TEIL GEHT JEMALS VERLOREN.
TO: Obwohl darüber Theorien verfasst werden, fällt es euch weiterhin schwer, das Konzept des sogenannten Urknalls zu vervollständigen. Ihr habt eure schrecklich lineare Sicht auf die Dinge auf das Universum übertragen und nehmt an, dass der Urknall ein einmaliges Vorkommnis war, und auch ein Ende bereits vorprogrammiert ist.
Und während Letzteres natürlich richtig ist (weil die Physik nicht lügt), ist die Schlussfolgerung völlig falsch, dass nach dem Rückzug zum perfekten Gottpunkt nichts weiter geschehen wird. Nur die Völker, die sich das Denken in Kreisläufen bewahrt haben, behalten das hoffnungsstiftende Wissen, dass es immer so weitergehen wird. Es gibt keinerlei Grund, warum Gottes Spiel irgendwann enden sollte.
Weil ihr euch das aber so unglaublich schlecht vorstellen könnt, und meine Worte von eben eure Existenz wirklich winzig machen im Vergleich zu den großen Vorgängen, wollen wir nun von Vorgängen sprechen, die ihr leichter nachvollziehen könnt.
Es gibt viele Momente, die euch Menschen – besonders derzeit – vorkommen, als würdet ihr eine Reise nach Hause antreten. Nun meine ich damit keinesfalls den Tod, obwohl das auch einige auf ihre Agenda gesetzt haben.
Viel öfter findet ihr im Moment eine Gruppe Gleichgesinnter oder ein Thema, das eure Aufmerksamkeit ganz und gar einfängt. Die Energien verschieben sich, und somit bleibt auch bei eurer Aufmerksamkeit kein Stein auf dem anderen. Wenn man, wie du, gerne wandert, dann fühlt sich auch ein langer Ausflug in die tiefste Natur an, als würdest du nach Hause kommen. Du bist nachher noch genau so auf der Erde wie vorher, und selbst im Falle einer extrem weiten Wanderung doch kosmisch gesehen noch auf exakt dem gleichen Fleck. Wo ist also der Effekt?
Ich sage es dir: Ihr geht diesem Zeitvertreib nach, weil eure Seele in diesen Momenten tatsächlich den Aufstieg probt. Ihr setzt euch ernsthaft göttlicher Energie aus (Gaia) und füttert eure Seele, die sich in diesen Momenten an ihr Zuhause erinnert! Eure Seele erinnert sich daran, dass sie im Begriff ist, nach Hause zu wandeln. Lange Reisen, sehr gute Lektüre und spirituelle Studien haben den gleichen Effekt. Meditation selbstverständlich auch. Kunst und Musik sind ebenfalls geliebte Vehikel.
[Sia singt: I wanna be, be in Oblivion ...]
T: Mein Gott. Das sind alles Dinge, die ich sehr liebe. Wandern, reisen, Musik hören, Kunst, Meditation, Lesen, Schreiben, Spirituelles. Das sind ALLES meine Kern-Interessen.
TO: Ich könnte jetzt sagen, dass man daran erkennt, dass deine Seele nach Hause möchte, aber das ist so nicht wahr. JEDE Seele erkennt sich auf die eine oder andere Weise in den oben genannten Tätigkeiten. Der Zweck ist euch klar, ohne dass es euch jemals jemand hätte erklären müssen. Diese Liste an Tätigkeiten, denen Seelen nachgehen (nicht nur menschliche) nennen wir die Seelenspeisen. Wem sie verwehrt werden (oder noch schlimmer, wer sie sich selbst verwehrt), der ist im wahrsten Sinne des Wortes arm dran. Dessen Seele verarmt. Mein Haus, mein Boot, mein Auto? Lächerlich im Vergleich. Schein-Zufriedenheit, vermittelt von einer Konsumgesellschaft.
[Wir haben wieder gnadenlos überzogen und es wird spät.]
T: Oh. Jetzt sind wir wieder davon abgekommen, wie es für euch war, jung zu sein.
TO: Meinst du? Vielleicht habe ich nur eine ziemlich lange Herleitung verfasst.
T: Menno. Aber ich werde mich in Geduld üben. Erzähl mir, im wievielten Urknall wir sind.
TO: Das, mein Liebchen, ist eine Information, von der ich nicht die Freiheit habe, sie dir jetzt zu geben.
T: Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ausgerechnet in der ersten »Runde« sind, ist klein, oder?
TO: Tja ... wie gut bist du in Mathematik und Wahrscheinlichkeitsrechnung?
T: Ääääääääh ...
TO: Rechnet es euch aus, wenn ihr Lust habt.
T: Kannst du dich daran erinnern, wie es war, bevor du im Gottpunkt gewohnt hast?
TO: Das Wort »bevor« benötigt lineare Zeit, meine Liebe.
T: Ooooooh shit. Es passiert alles gleichzeitig, nicht wahr?
TO: Bei euch Menschen ist es immer sehr schnell »entweder / oder«, nicht wahr? Meinst du nicht, Gott ist groß genug, um beide Konzepte möglich zu machen?
T: Au Mann, ich ahnte, dass du so etwas sagen würdest.
TO: Möchte ja nicht enttäuschen.
T: Hehe. Gibt es noch etwas, das du für heute anfügen möchtest? Was muss noch gesagt werden?
TO: Wenn ihr irgendetwas mitnehmt aus meinen Worten von oben, dann sollten es diese sein: Nehmt euch selbst nicht so schrecklich ernst im momentanen Leben. Ihr habt »gesündigt«? Geflucht? Sex mit vier anderen Menschen gleichzeitig gehabt? Nichts aus euren Talenten gemacht? Da können wir wirklich nur trocken drüber lachen in 99,9999 % aller Fälle. Es gibt keine Umwege, und den Teil eures Weges, den ihr in einem Moment überblicken könnt, ist so unendlich klein. Macht euch doch nicht immer so fertig für diese Kleinigkeiten. Manche von euch sagen: »Seid doch einfach lieb zueinander.« Das fasst das post-christliche Zeitalter doch ziemlich gut zusammen. Es ist besser als viele andere Lebenstipps. Seid nett zueinander, und der Rest findet sich quasi von allein.






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