17. Dezember 2021
[In meiner Playlist spielt zuerst »Help« von London Grammar. Wunderbar. Ich versetze mich in das alte Gemäuer und gehe die lange, gewundene Treppe in »unseren« Raum hinab. Ich weiß, er ist schon dort. Aber auch die Statue sitzt noch dort auf diesem Sessel. Ich knie mich vor den Marmor und nehme mir einen Moment. Immer wieder spüre ich, dass seine Energie hinter mir entlang streift und durch den Raum geht. Aber ich sehe die neue Form noch nicht. Es ist wohl noch eine Überraschung. Aber ich höre ihn. Ich höre ihn schon den ganzen Tag. Sehe ihn vor meinem inneren Auge, aber doch immer nur knapp im Augenwinkel. Nie richtig. Ich danke der Statue abermals für alles.]
Herr der Gegenwelt/ Anubis: Das ist nicht nötig. Du musst all dies nicht tun.
T: Ich möchte es aber tun. Und ich wünsche mir, deine neue Form ohne eigenes Zutun zu sehen. Ich will nichts verbiegen und uminterpretieren, wenn möglich.
[Ich nehme mir viel Zeit, seine neue Form zum ersten mal zu »sehen«. Zuerst gibt es nur nebelige Umrisse, von Schultern und einer sehr losen, männlichen Form. Dann wird der weißliche Nebel wesentlich schwärzer. Die Assoziation ist jetzt wesentlich mehr Boogeyman. Ein Schatten, dunkel und flüchtig.]
HG: Dies ist eine der wahrsten Formen, die ihr wahrnehmen könnt.
T: Dieser schwarze Nebel ist genau das, was um Trauernde herum beschrieben wird. Zuerst haben mich die Elfen darauf hingewiesen – in-story sogar. Da ich nicht aura-sichtig bin, sehe ich das nur in meiner Innensicht. Aber es macht Sinn.
HG: Es ist ganz natürlich, dass eure Wahrnehmung niedrigster Energien so ausfällt. Die Farbe Schwarz kann als einzige Energie anziehen, statt sie abzugeben; und der Nebel entsteht dadurch, dass alles so langsam schwingt. Wabert, nicht flirrt. Zäh kriecht diese körperlose Masse voran ... und leider ist sie sehr angstbeladen. Die Menschen spüren instinktiv, dass sie sich fernhalten sollten.
T: Das heißt du – und das, womit du arbeitest – sind eins. Du kannst diesen Nebel aus den Menschen herauslösen, weil du aus ihm bestehst.
HG: [lächelt traurig] Wie sollte es wohl sonst funktionieren? Die Kunst hat hier – wie immer – recht. Ganz intuitiv und ohne jedes Wortwissen ist euch klar, wie sich die Dinge verhalten. Verhalten müssen.
T: Es macht Sinn. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich es furchtbar. Weil ich dich weder als angsteinflößend noch als nebulös kennengelernt habe. Ich bin einfach wahnsinnig froh, dass du wieder hier bist. Ich werde wohl gut darauf achten müssen, dich nicht in eine gefälligere Form zu drängen. Kann ich fragen, wie es ist? Dieser Wandel? Das Versteinern?
HG: Natürlich gibt es Schöneres, das will ich nicht leugnen. Und doch ist es eben nur ein bittersüßer Moment. Ich beschließe meine eigene Geschichte an solchen Tagen. Ich schließe das sehr spannende Buch, das ich über mich selbst gelesen habe, in solchen Momenten. Und dann wähle ich, welches neue Buch ich aufschlagen möchte.
T: [schnieft] Phönix aus der Asche.
HG: Ganz genau. Die Legende des Vogels hat euch das Prinzip zum ersten Mal auf leicht verständliche Art und Weise nahegebracht. Es ist eine der unvergänglichen Geschichten, die euch das Universum erklären, selbst wenn jegliches Vokabular wie Zeit, Raum, Weltall, Planeten und Frequenzen fehlt.
T: Es bedeutet aber noch etwas. Etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte. Denn dieser Kreislauf bedeutet, dass ihr eben doch nachempfinden könnt, wie es ist, sich linearer Zeit auszusetzen und erst das eine zu sein und dann das nächste.
HG: Selbstverständlich können wir das nachempfinden. Gerade diese Splitter mit einer vordefinierten Menge an Energie wissen genau, wie wertvoll die Existenz ist. Aber nicht nur deshalb können wir euch in eurem Leid verstehen, sondern auch, weil die Teile, die uns bilden, vor langer Zeit ebenfalls Leid erfahren haben. Am eigenen Leibe. Gottes Schöpfung wäre ganz und gar unvollständig, wenn wir nicht verstehen könnten, was in euren Existenzen geschieht und wie es sich anfühlt. Es wäre ultimativ unfair, findest du nicht? Utoya [dieses Interview ist noch unter Verschluss, sorry] hat dir klar und deutlich dargelegt, wie es sich damit verhält. Natürlich kann sie sich noch besonders gut an ihre Einzelteile erinnern, denn ihre einzelnen Splitter sind teilweise noch sehr jung.
[Pinks »Wild Hearts« spielt: »The stones you throw can make me bleed, but I won’t stop until we’re free«]
HG: Die spannendste Frage für uns ist doch nicht, ob ihr nach dieser einen Existenz in den Himmel eingeht oder in der »Hölle« landen werdet ... wir wissen das alles ziemlich früh. Für uns ist es das Größte, zu sehen, in welcher Wesenheit ihr aufgehen werdet. Ist dies nicht der schönste Lohn aller Lehrer? Mitzuerleben, wie die eigenen Schüler voranschreiten und das Bestmögliche aus sich machen?
Wir vertreiben uns die Ewigkeit damit, euch in die Reihe der Götter aufzunehmen.
Es geschieht nur sehr selten, dass jemand sich unterwegs aus freien Stücken umentscheidet und kein Teil einer immer höheren Wesenheit sein möchte. Ich bestehe ähnlich wie Utoya aus Tausenden Priestern, Heilern, weisen Einsiedlern und ja, selbstredend natürlich auch aus »ganz normalen Menschen«. Alle meine Anteile waren irgendwann das, was ihr »die Norm« nennt. Es geht doch gar nicht anders. Und dann haben sie sich weiterentwickelt. Dass sie dadurch zu Priestern und Heilern wurden, ist keine Besonderheit ihres Charakters, sondern beschreibt nur den Unterschied in ihrer Entwicklung zum Rest ihrer Gesellschaft. In einer Gesellschaft aus Priesterinnen und Wunderwirkern sind dieselben kaum erwähnenswert, nicht wahr? Das ist alles.
T: Das muss der größte kosmische Witz von allen sein. Dass wir eines schönen Tages ein Teil eines erleuchteten Wesens sein werden und solchen begegnen, die nicht glauben können, dass es Götter gibt oder wer sie sein sollen.
HG: Wundert es dich also, dass wir IMMERZU sagen, dass wir euch »erkennen«? Das ist kein hohles Gerede. Wir kennen eure Situation, denn wir waren einst selbst ungläubige, kleine, verkörperte, einsame Bewusstseinsträger auf der anderen Seite des Schleiers. NAMASTE – der Gott in mir grüßt den Gott in dir.
T: Gott ...
HG: Ja. Nach fast zwei Jahren [der täglichen Channeling-Arbeit] kommen wir in ziemlich direkter Linie auf das Verstehen zu.
T: Ich würde ja sagen »aber noch ist es nicht so weit! Noch sind wir keine Götter!«, aber ...
HG: Aber du weißt, dass Zeit eine Illusion ist. Eine gute, keine Frage. Dennoch geschieht in Wahrheit alles gleichzeitig. Und das führt uns zu der direkten Erkenntnis, dass ...?
T: ... wir jetzt schon Götter sind. Gute Güte!
HG: Sehr gut. Diesen Punkt wollte ich heute machen. So als erste gute Tat quasi. Ich werde mich ohnehin lange an diesen Wechsel erinnern. Ewig, um genau zu sein.
T: Warum?
HG: Weil nur selten ein Menschenbewusstsein anwesend war, wenn eine meiner Formen überging. Und noch seltener hat ein Menschenkind um mich geweint.
T: Sprichst du nicht ständig mit Medien auf dem ganzen Globus? Bist du nicht ständig im Austausch?
HG: Sicher. Aber mit den meisten behandele ich völlig andere Themenkomplexe. Und viele könnten ohnehin nicht verstehen, was vor sich geht. Die meisten jedoch könnte ich gar nicht vorwarnen, selbst wenn meine Energie ausgeht, denn ich darf ihre generelle Sicht auf die Welt nicht verändern. Ich kann und darf ihnen nicht den Glauben daran nehmen, dass wir unzerstörbar über allem stehen – obwohl es wirklich nicht so ist.
T: Das bedeutet, du sagst den meisten einfach nicht Bescheid, wenn es so weit ist. Und das bedeutet ... die Götter sterben allein.
HG: [Er schaut weg] ... So allein, wie Götter eben sein können.
[Nocturnal Rites »Me« spielt. »...When there’s nothing more, when I tried it all ... then it’s me, it’s only me.«]
T: Das ist so schrecklich. Und wir haben keine Ahnung!!! Immer, wenn wir von dem Thema sprechen, keimt bei mir in letzter Zeit der Wunsch auf, einen neuen Roman zu schreiben über die Götter, und wie sie sich für uns in Stücke schneiden.
HG: Es wäre ein tolles Buch. Aber im Moment hast du keine Zeit dafür.
T: Nun, ich habe wohl noch ein Leben lang Zeit, nicht wahr?
HG: So ist es. Aber schreib die Idee mit in dein Büchlein. Du denkst schon ewig darüber nach.
T: Da hast du recht, das sollte ich tun. Mein Bester, mehr morgen? Es tut mir leid, dass ich gestern nicht da war.
HG: Mir nicht. Du hattest einen wunderbaren Abend mit deiner besten Freundin.
T: Wohl wahr. Kann ich dich noch um etwas bitten?
HG: [Er legt den Kopf schief.]
T: Bitte hör nicht auf, mir die Wahrheit zu sagen und zu zeigen. Ich werde schon irgendwie damit klarkommen. Egal, was es auch ist.
HG: In jedem Falle hast du dich bis jetzt exzellent geschlagen, und ich war nicht immer ein zurückhaltender Gentleman. Auch daran werde ich mich noch lange zu erinnern haben.
T: Ich möchte, dass dies Teil meines Vertrages mit euch wird. Dass ihr mich rufen dürft, wenn es derart wichtig ist wie vor einigen Tagen. Es ist okay, auch wenn es in dem Moment natürlich irgendwie störend ist. Nichts ist wichtiger als meine Arbeit mit euch.
HG: Lass uns am Jahresende wieder darüber sprechen, wenn ich deine Hand an die nächsten Gesprächspartner weiterreiche. Ich bin mir nicht sicher, ob die anderen mir sonst so ohne weiteres glauben, dass du diesen Schritt aus freien Stücken gehen möchtest. Aber nach allem, was ich weiß, werden sich die anderen freuen. Wir sind ja schon jetzt viel präsenter in deinem Bewusstsein als noch vor ein paar Monaten.
T: Das ist wahr. Und es muss wohl so sein. Ich werde zum Schluss noch ein Video hier verlinken, über das ich heute Morgen »zufällig gestolpert bin«, haha. Die Worte gehen mir fleißig im Kopf umher. Es geht darum, dass die Erde den Aufstieg geschafft hat. Der Shift ist gemacht.
Können wir darüber vielleicht morgen sprechen?
HG: Gern. Wenn du möchtest. Bis dann.
T: Bis morgen.
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