08. Februar 2021
T: Schläfst du wirklich im Winter? Es hat seit gestern wieder geschneit – verhältnismäßig viel sogar, für die Niederungen Südhessens. Alles wirkt dann wirklich friedlicher. Also? Wie verhält es sich damit?
C: Wie immer. Du kannst dir einerseits vorstellen, dass »ich« »schlafe«, weil Anteile von mir schlafen – Bären, Pflanzen und Co. Auch die Laubbäume »schlafen« ja im Grunde, oder besser, sie ruhen. Da ich eine überordnete Organisationseinheit aller Wälder – und Wiesen! – bin, ist es also nicht zu weit von der Wahrheit entfernt, sich das so vorzustellen. »Schlafen« impliziert aber auch, dass ich nicht gestört werden möchte. Und während das für ein Ökosystem IMMER zutrifft, darf man mich als Lehrer natürlich jederzeit ansprechen. Insofern ist das Konzept wieder falsch und ich schlafe nie. Wie auch, als geistiges Wesen? Im Übrigen gibt es auch bei euch Wälder, die niemals in den Ruhezustand gehen: die Regenwälder. Der gesamte Grüngürtel um euren Planeten wurde explizit dafür geschaffen, dass ihr niemals »ohne« seid. Ohne Vogelgesang, ohne Früchte, ohne leuchtendes Blattwerk zum Bauen, Medizin herstellen etc. Ja, ihr wohnt nicht mehr alle in solchen Gebieten, aber das war euer Wille.
Wären Menschen »zu dumm« gewesen, um sich an Verhältnisse anzupassen, in denen eben gerade nichts am Baum hängt, hätten sie eben für immer im grünen Gürtel der Erde bleiben müssen. Denn GESORGT wird für euch. Ihr versteht das Konzept immer noch nicht ganz, aber ALLES auf eurem Planeten wurde im Überfluss angelegt, damit ihr niemals ohne seid. Es werden mittlerweile viele Worte über dieses Konzept verloren: »Vögel fliegen ohne Koffer«, »Was immer deine Frage ist, ich habe bereits geantwortet« und so weiter. Auch gestern in der Meditation deines Bruders ging es darum. Denn »Aller Anfang ist schwer« gilt nur, wenn du in einer Umgebung wohnst, in der du die Pflanze erst heranziehen musst. Du kannst aber auch wählen, in einer Umgebung zu wohnen (geistig!), in der die Wiese und der Wald bereits da sind.
Genau DESHALB musst du dir in deinem Kopf, in deinen Meditationen Fülle vorstellen. Sie kann sonst nirgendwo sein – oder erscheinen – wenn nicht dort. Fülle deinen Kopf mit schönen Dingen. Eine Million Lehrer haben diese Weisheit auf eine Million Arten verbreitet.
T: Und was ist mit »Träume nicht dein Leben«?
C: Der fällt ziemlich aus der Reihe, das gebe ich zu. Der zweite Teil davon ist wunderbar: »Lebe deinen Traum«. Nichts dran auszusetzen. Aber das wird schwierig, wenn du nicht VORHER in der Lage bist, dein neues Lebensziel zu »träumen« – und zwar bitte am Tag, mit Wachbewusstsein oder natürlich besser noch im meditativen Zustand. Nachtträume, die ihr gemeinhin nicht in der Hand habt, helfen da wenig. Die kräftigsten Sätze eurer Existenz verwendet ihr fast immer nur im negativen Kontext. Damit stoßt ihr uns regelmäßig vor den Kopf!
T: Zum Beispiel?
C: »Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.« Natürlich GILT dieser Spruch im Negativen, aber es ist so schade, alles immer nur als Warnung zu verstehen. Versteht es doch als VERSPRECHEN, denn es ist eines.
T: Lilly sagte das zu mir. Sie meinte: So viele Menschen lesen in der Bibel, um Trost zu finden. Früher noch mehr als heute, denn viel anderes gab es nicht. Und von ALL DEN fantastischen Schriften wie dem Thomas-Evangelium etc. pp. blieb ... ein Gesetzbuch, größtenteils. Sie war am Boden zerstört über diese Tatsache. Zurecht. Übrig bleiben immer nur die Dinge, die wir in Regeln und Gesetze gießen, also fassen wir selbst solche eigentlich tollen Sprüche erst einmal so auf.
C: Traurig, nicht wahr? Aber nun ist es nicht mehr weit. Ihr habt die Schale des Eis bereits gesprengt und lugt heraus. Noch als nasse, in einer eingezwängten Haltung verharrende, schwer atmende Kinder. Ihr arbeitet euch gerade aus dem Ei heraus, und das ist anstrengend! Niemand hat gesagt, dass das einfach ist. Wie ihr mittlerweile begriffen habt, ist geboren werden VIEL schwieriger, als den Körper von sich zu werfen. Jetzt gerade ist genau diese Phase. Ihr seid kollektiv am Kämpfen, all eure Kräfte gebündelt für diesen Akt. Und ausnahmsweise muss es so sein und ist gerechtfertigt! Denn es heißt zwar: »Go with the flow«, aber auch die Vorgänge, die eine Geburt einleiten und ein Küken die Eischale durchstoßen lassen, sind eine Art Flow. Ein Heftiger sogar! Niemand hat behauptet, Flow besteht nur aus sanften Wellen, die dich, auf einer Luftmatratze liegend, spritz-frei einen breiten Fluss hinuntertragen, ohne auch nur einmal deine Frisur zu zerzausen oder dein Make-up zu verwischen.
T: Das ist ein total gutes Bild! Ich glaube, die meisten Leute würden Flow schon so definieren. Als dieses sanfte, schöne, wunderbare »getragen werden«.
C: Und jede Mutter wird dir bestätigen, dass Flow auch grauenhaft schmerzvoll sein kann – aber dennoch absolut nötig ist.
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