17.12.2020
[»Roadside« von Rise Against spielt, dann »Wild Hearts« von Pink. Beides Lieder, bei denen ich fast immer weinen muss.]
T: Woah, heftige Songs. Bis eben war ich müde, aber sonst gut drauf. Jetzt? Puh ...
M: [spricht lautlos Sonata Arcticas »Cinderbox« nach] »One more ride for the hell of it.«
T: Ich hatte mich schon gefragt, wann die Scherze vorbei sind und die richtig harte Arbeit beginnt.
M: Fast immer in der zweiten Monatshälfte, Kindchen.
T: Ja .... sag das Lilly.
M: [lacht dreckig] Stimmt. Die klärt ihre Sachen an Tag eins. Egal jetzt. Bist du bereit für den Erfolg?
T: Ja. Wenn das kleine Geschehnis eben ein winziger Wink mit dem Zaunpfahl war, dann bin ich so was von an Bord. [Ich war heute ziemlich viel auf Facebook und habe ein hübsches Meme von Colette Baron-Reid, einem der bekanntesten und erfolgreichsten Medien der Welt, kommentiert. Und sie hat geantwortet. Mir persönlich, mit Erwähnung ganz am Anfang. Die Frau hat 170.000+ Follower und Millionen Leser, aber sie hat mir geantwortet. Kein Wunder, denn ich habe einen eurer Sätze dort hingeschrieben. »Dir kann ein Erzengel erscheinen; du wirst ihn nicht sehen, wenn du nicht glauben kannst, dass du es wert bist, ihn zu sehen.«
M: Wir sagen es dir die ganze Zeit. Du sitzt hier auf purem Gold – und ich meine das in jedem Sinne des Wortes.
T: Lustig, was da sofort alles hochkommt. Die Gedanken reichen von: »Aber ich tu das doch nicht DESWEGEN!« über »die Kohle ist mir egal« bis hin zu »Ich wünschte, ich könnte mich exklusiv und jeden Tag auf die Arbeit mit euch konzentrieren, weil mein Geldfluss gesichert ist.«
M: Erzähl mir, an was du die letzten Tage immer öfter denkst.
T: Tja, lustige Sache. Ich überlege hin und her, ob ich auf der neuen Webseite eine Passage schreiben sollte über Copyright. Ich meine, rein gesetzlich gehören eure Sätze mir, weil der Gesetzgeber die geistige Welt nun mal nicht kennt und nichts mit ihr zu schaffen hat. Ebenso bin ich – da wird es schon etwas logischer – die »Besitzerin« der hier entstehenden Tagebucheinträge und der Spruchbilder, die ich mit euren Zitaten gestaltet habe. Da ich selbst oft über solche aufbauenden Zitate mit schönen Hintergründen stolpere, ist mir aufgefallen, dass sie fast alle einen kleinen Hinweis tragen. Einen Quellenverweis eben, wie das Copyright es wünscht. Ich werde also nach jetzigem Stand mein neues Logo (das ich ganz alleine gestaltet habe!!! Ha!) unten auf jedes Bild setzen, damit »The Spirit Scribe« als Quelle jederzeit klar ist. Da ich mir WÜNSCHE, dass die Leute diese Zitate weiter verbreiten, in Geschichten weben oder in Bildern verarbeiten, werde ich wohl zusätzlich einen Passus schreiben, in dem im Grunde steht: »NIMM die Sätze. Mal ein Bild daraus. Zitier sie in deinem Film, strick einen Roman drumherum. MACH. Es gibt nur eine einzige Bedingung: Nenne meinen Namen, ein einziges Mal irgendwo in einem (Copyright)-Hinweis. Sag, es sei inspiriert von The Spirit Scribe. Denn so werden die Leute mich/ die Webseite und euch finden.«
M: Was du beschrieben hast, hat einen simplen Namen, und es ist dir selbst gerade schon erfreulicherweise aufgefallen.
T: Du hast recht! Es heißt »Creative Commons«. Werke, geschaffen von einer, nutzbar von allen. Mein Mann hat viel damit zu tun in seinen Projekten.
M: Verlier diesen Schritt nicht aus den Augen, er ist wichtig. Viel wichtiger, als du jetzt erfassen kannst. Denn du weißt selbst ganz genau, dass das Copyright auch eine Hürde ist. Es ist wichtig, ja. Aber eben auch eine riesige Hürde. Und das können wir nicht zulassen. Nicht hier. Das Drachenkind ist deins. Deine Romane sind deins. Der Originaltext dieses Tagebuchs ist deins. Darum geht es nicht. Aber unsere Zitate gehören niemandem und das müssen wir heute sehr streng festhalten.
T: Was hat das mit meinem Erfolg zu tun?
M: Die rechtliche Einordnung deiner Arbeit ist die absolute Grundlage für jedes Maß an Erfolg. Und die Einordnung als CC (»Creative Commons«) ist außerdem das einzig Logische in der Arbeit mit uns, denn du bist ja tatsächlich nicht die Urheberin unserer Worte. Kannst du nicht sein. Das Konzept der CC trägt diesem Umstand am ehesten Rechnung. Es befreit andere von Angst. Von der Angst, zu schöpfen.
T: Das ... das ist ... warum ist mir das nicht früher klar gewesen???!
M: Weil ihr selten Dinge bis zum Ende für euch selbst ausformuliert. Ihr hört von dem Konzept, ihr versteht das Konzept (mit eurer logischen Hirnhälfte). Aber was es bedeutet, das begreift ihr erst später – oder nie.
T: Ich muss die ganze Zeit an eine Serie von Fotos denken, die es zu absoluter Berühmtheit im Netz gebracht hat. Eine hübsche blonde Frau in gut verwendbaren Posen ist darauf zu sehen. Hochprofessionell, hübsch, nett. Mal mit Zahnarzt-Lächeln, mal mit offenen Haaren etc. pp. Und warum ist sie über Nacht überall im Netz zu sehen gewesen, auf fast jeder Seite mit solchen lizensierbaren Bildern? Weil diese Bilder von Anfang an kostenlos zu haben waren und man sich grobe 5-10 Euro pro Bild gespart hat. Das haben natürlich 10.000 Webdesigner für sich genutzt.
M: Mittlerweile gibt es einen ganzen Industriezweig dafür. Verlacht von seinen Kritikern, die nicht verstehen, dass die Reihenfolge lautet Qualität – Anerkennung – Geld, und nicht anders. Du musst dich zuerst reinknien, dann kommt der Lohn. Eigentlich simpel, und doch werden sie sogenannten »Influencer« belächelt. Dabei tragen sie ein seit hunderten von Jahren bestehendes Konzept ins digitale Zeitalter. Der Kunde zahlt wenig für den Content, die werbenden Firmen zahlen viel. Zeitung, Radio, Fernsehen, YouTube, Google, Facebook, Fachmagazin. Es ist überall dasselbe.
T: »Quersubventionierung« sagen Journalisten dazu.
M: Exakt. Und das ist – wie wir heute sehen – ein überaus solides Konzept, beliebig skalierbar, wie ihr ebenfalls gerne sagt.
[Timer abgelaufen.]
T: Ich muss dazu recherchieren. Meinen Mann ausfragen. Meine Güte, was man alles nicht bedenkt.
M: Deshalb hast du ja uns. ;) Bis morgen!
[Ich habe mein Versprechen der Muse gegenüber gehalten und in meinem Impressum einen Passus zum Thema Copyright und Verwendung von Zitaten hinzugefügt. Das heißt: Solltet ihr jemals den Wunsch verspüren, euch eines der Zitate von dieser Webseite als T-Shirt drucken zu lassen oder auf ein Notizbuch oder oder oder, dann ist dies problemlos möglich - AUCH für kommerzielle Zwecke. Wie oben erwähnt ist nur die Namensnennung entscheidend. Diese Regel gilt aber bekannterweise auch für sonst jedes Artwort etc. pp.]
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