22. Juli 2021
UNA: Du bist es gewohnt, dass die Dinge wie eine Uhr funktionieren. Deshalb ahmt ihr die ganze Zeit Uhrwerke nach. Ihr habt Zugfahrpläne, Schulpläne und so vieles mehr. Alles folgt einem Rhythmus, weil das dein natürlicher Zustand ist. Eine rote Linie auf dem Boden unter euren Füßen. ABER: Eure menschengemachten Zeitpläne sind nicht mit dem universellen Zeitplan identisch. Deshalb fühlen sie sich, besonders heute, nicht wirklich gut für euch an. Ihr fühlt euch von ihnen eingesperrt. Und warum? Weil du Angst hast, einen Teil des Taktes zu verpassen. Man hat dir beigebracht, dass es schlecht ist, aus einem (zufällig von Menschen gemachten) Rhythmus herauszufallen. Das ist einfach nicht der Fall. Wenn du deinen Zug in der Großstadt verpasst, wird es einen anderen geben. Wenn du einen Kurs, einen Schultag oder einen Arbeitstag verpasst, geht das Leben weiter. Man fühlt sich so müde und genervt, weil man nur noch den menschengemachten Rhythmen folgt – nicht den natürlichen.
Niemand fühlt sich durch die fortschreitenden Monate wirklich gestresst. Durch die Ankunft von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Abgesehen von vielleicht einem Sonnenwendfest muss man in der kurzen Tageslicht- oder Zeitspanne keine besonderen Dinge tun! In den Wintermonaten muss man heute in deinem Teil der Welt kaum Sorgen darüber machen, wo die nächste Mahlzeit herkommt. Und doch ist man nicht friedlicher, sondern gestresster. Die Dinge, die dir eigentlich helfen sollten, helfen dir nicht mehr. Deshalb unterbrechen wir viele Rhythmen und Zyklen. Besonders in letzter Zeit.
Du hast nie gewusst, wann du aufhören sollst, weil du es nicht gewohnt bist, mit etwas aufzuhören. Es gibt nie eine Notwendigkeit oder einen Grund oder eine Möglichkeit, den Takt Gottes zu unterbrechen, warum solltest du dich also um dieses Konzept kümmern?
T: [in einem lauten Zug ohne Kopfhörer] Meine Konzentration ist heute mies, um es nett auszudrücken. Tut mir leid.
U: Das Wichtigste ist: Mach dir keine Sorgen, wenn der Beat endet. Das tun nur die Menschengemachten. Im Nachhinein bist du meistens froh, dass wir dir geholfen haben, ihn zu beenden. Nimm als Beispiel die große Corona-Pause. Daran hast du heute schon gedacht.
T: Das ist wahr. Ich sagte zu mir selbst: Zehn Jahre lang bin ich zu meinem alten Job gefahren. JEDEN Tag. Wir hatten nie die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten – obwohl ich zu 100 Prozent Bildschirmarbeiterin bin. Jetzt, nach Corona, kann ich nicht glauben, dass ich das kampflos hingenommen habe!
U: Siehst du? Die Uhren ändern sich, könnte man sagen. UND ZWAR ZUM BESSEREN! Immer, immer zum Besseren. Und nebenbei bemerkt: Man kann den Rhythmus Gottes nicht verlassen. Denn jeder einzelne Rhythmus, den das Universum kennt, befindet sich IN dem Uhrwerk namens Gott. Es gibt kein Anhalten. Es gibt immer nur kleine Stolperfallen, und das ist für uns völlig in Ordnung.
T: Ich danke dir.
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