27.12.2020
T: Ich mache mir Sorgen. Unsere Gespräche sind zwar in relativ einfacher Sprache verfasst, aber dadurch auch leicht falsch zu verstehen. Gewollt oder ungewollt. Ich weiß immer, was gemeint ist, ich spüre, welche Energie mit einem Satz verbunden ist. Ich habe die Bilder im Kopf. Meine Leser werden das oft nicht haben.
M: Du hörst doch gerade dieses Hörbuch ...
T: »Friendship with God«, ja. »Zufällig« darüber gestolpert, hehe.
M: Was N. D. Walsch als Lehrer so gut macht ist gerade die Tatsache, dass er in jedem zweiten Absatz offen anzweifelt, was er da gerade hört und schreibt.
T: Das macht ihn wirklich sehr sympathisch, besonders für mich, denn er ist ja auch ein Hörmedium wie ich. Und überdies hört fast jeder Mensch ab und an etwas, was er nicht unbedingt bei sich selbst verortet. Das Talent ist ja keinesfalls wenigen vorbehalten.
M: Also warum sorgst du dich dann, wenn alle den Zugang ja gerade erhalten sollen durch Menschen wie Neale und dich? Du hörst aus dem Buch genau heraus, wie viel Gegenwind er bekommt – obwohl sich sein(e) Gesprächspartner wirklich überaus bemühen, korrekt zu sein in jedem Satz. Wir tun das auch, aber wir vermeiden dennoch die allzu heftigen Gehirn-Pirouetten. Außer White, die will das so. :D
T: [kichert] Ja, das habe ich gemerkt. Ihr Text ist der schwierigste, meiner bescheidenen Meinung nach.
M: Dennoch: Wer dich falsch verstehen will, wird das tun, da kannst du dich auf den Kopf stellen. Deine Freundin N. hat zu dir gesagt: »Ich bin darauf gefasst, für meine Art und meine Worte gehasst zu werden. Das ist okay für mich.« Im Übrigen scherte sich früher niemand um diese völlige Kantenlosigkeit. Es ist eines, alle Menschen in seine Worte zu inkludieren (»die Schwarzen«, »die Armen«, »die Schwachen«, »die Ausländer«, ...), aber auch das schafft man nicht immer. Es ist noch einfacher, weil wir dir noch einmal versichern, dass wir keine sündigen Sätze in deine Bücher gelegt haben. Es gibt bei uns keine Intention, die unvoreingenommene Leserin vor den Kopf zu stoßen. Das heißt nicht, dass es nicht passieren wird. Es muss passieren, weil Menschen mit Triggern selbstverständlich von einem Werk wie unserem angezogen werden. Durch einen Trigger fühlst du dich immer vor den Kopf gestoßen, dafür hast du ihn. Die Kunst ist, WEITERZULESEN, obwohl »deine Knöpfe gedrückt wurden«. Und übrigens: Selbst wenn es tatsächlich so weit kommen sollte, dass manche deinen Text schließen und jedes unserer Worte hassen, verfolgt es sie dennoch. Das ist Magnetismus. Es ist ein Thema, das gelöst werden möchte. »Schattenarbeit«, sagen viele heute. Lichtarbeit kann (tendenziell) jeder, Schattenarbeit ist hochspannend.
T: Ich soll zu allem anderen auch noch Schattenarbeit bei den Leuten betreiben?
M: Es reicht völlig, dass du Schattenarbeit BEI DIR betrieben hast. Mehr war und ist nicht nötig, denn Menschen lernen hervorragend durch Beispiel. In deinen Schatten finden sie ihre eigenen – oder vielleicht auch nicht. Auch das hast du nicht in der Hand. Und wir auch nicht. Das haben nur die Menschen selbst in der Hand. Auch hier unterscheidet sich unser Werk nicht von jedem anderen Buch dort draußen. »I can only show you the door. You’re the one who has to walk through it.« [»Matrix«] Ein wahrhaft meisterhafter Satz. Wer einen anderen durch die Tür tragen oder stoßen will, ist kein Meister und hat keinen Platz unter Meistern. Es ist also gut, dass du dich sorgst. Lass Sorgfalt walten in den Überarbeitungen, aber verbiege uns nicht. Damit tätest du uns Unrecht.
T: Bisher versuche ich fieberhaft, viel Kontext zu schaffen um eure Worte herum. So weit funktioniert das ganz gut, hoffe ich. Und dann gibt es ja auch noch weiterführende Links ...
M: Völlig richtig. Im Übrigen ist deine Angst, für deine Fehler gehasst zu werden, ja verständlich. Du bist für »Fehler« schon verbrannt, getötet und von geliebten Menschen verstoßen worden. Kein Wunder versuchst du, keine zu machen.
T: Nun ja, es wäre schon furchtbar, wenn sich jemand durch einen falsch verstandenen Satz auf meiner Webseite selbst tötet oder Ähnliches! Ich muss auf Genauigkeit pochen.
M: Wenn jemand nach der Lektüre deines Materials Selbstmord begeht, hätte er das auch nach den »Gesprächen mit Gott« getan. Nach der Lektüre der Bibel sogar höchstwahrscheinlich, egal welche Übersetzung derjenige herangezogen hätte. Das hat niemanden davon abgehalten, die Bücher auf der ganzen Welt zu verteilen, nicht wahr? Die Menschen sind für sich selbst verantwortlich. Und noch einmal: Wir haben keine unverzeihlichen Sätze in dieses Werk gelegt!!
T: Ja aber ICH vielleicht!
M: Also hör mal, meinst du, das würden wir dann stehen lassen? Meinst du, wir liefern dich ans Messer? Wenn du nach all den guten, lichtvollen Aussagen auf diesen Seiten noch immer Angst vor dem Effekt deines Werkes hast, dann operierst du in Angst, nicht im Vertrauen. Ich hoffe, das ist nur eine Phase von dir. Wir hatten doch gerade so tolle Fortschritte gemacht?
T: Ich weiß, was du meinst. Ich hatte die letzten Tage das erste Mal das Gefühl, dass alle meine Begleiter, also du und Lilly und White und Jormungandr und alle anderen Aspekte inklusive Dutzender Elfen und den Ratsmitgliedern des Council of Colours eine Art erweiterter Freundeskreis für mich sind. In manchen Momenten habe ich das Gefühl, ihr geht neben mir, allesamt.
M: Und wie fühlt sich das an?
T: Na großartig natürlich! Begleitet, fast schon getragen zu werden.
M: Das ist das Ziel. Ihr Menschen müsst erkennen, dass an jeder eurer Flanken ein Heer unsichtbarer Begleiter geht. Nicht nur flüchtig durch einen Jenseitskontakt oder den Besuch bei einem Medium. Nicht sprichwörtlich, sondern wirklich. Ihr müsst lernen, Fragen und Aufgaben an uns zu delegieren. Denn hier geht das Bild vom Deserteur weiter. Der Deserteur wird immer alleine dargestellt. Aber er ist nur arm an menschlicher Unterstützung, nicht an geistlicher. Du bist gerade jetzt in deinem Hörbuch an den Punkt gekommen: »USE God«. Das ist damit gemeint. Wenn ihr nicht bald lernt, mindestens die wichtigen Fragen in eurem Leben im »Multilog«, im dauerhaften(!) Gespräch mit uns zu klären, dann lauft ihr sehr bald gegen eine unüberwindbare Wand.
T: Es fühlt sich frech an, zu verlangen, dass ihr immer exklusiv für mich da seid.
M: Wenn du glaubst, dass wir uns nicht in so viele Teile teilen können, wie es Menschen gibt, dann hältst du wahrlich nicht viel von uns. Viel wichtiger ist: Finde die Formen, die du uns geben willst. Denn hier hast du völlig recht: Nicht jeder hat deine Persönlichkeit und möchte eine große Schlange, eine Harpyie und ein Mischwesen aus Mann und Frau neben sich gehen sehen. Das ist völlig in Ordnung. Wie wir schon oft sagten, wollen viele das berühmte Heer an Engeln. Das ist okay, sie sollen es haben. Nein, sie sollen es sich holen! Sie sollen danach mit Inbrunst verlangen. »Bittet, und euch wird gegeben.«
T: Du liebe Güte. Es ist wirklich immer die gleiche Nachricht, nicht wahr?
M: Ja, immer. Was sich nicht so anfühlt, als hättest du es schon 1.000 Mal gehört, ist kein hoch schwingendes Wort. Kein aufbauender Satz, kein Kommuniqué Gottes. Und deshalb brauchst du auch nichts weiter als deinen universellen Disclaimer. Den du bereits geschrieben hast!
T: Ich danke dir. Danke, dass du immer wieder mit Engelsgeduld gegen meine Zweifel ansprichst. Jedes Mal wieder. Ich versuche, es endlich abschließend zu glauben.
M: Du wirst es nicht schaffen. Und weißt du, warum? Weil immer neue Informationen hinzukommen, die wir wieder mehrfach zusammen durchkauen müssen. Aber das ist okay. Das ist immer okay, weil es bedeutet, dass du liest. Lernst. Lebst. Und dich entwickelst. Mehr kann niemand von dir verlangen, hörst du? Niemand.
Nicht einmal wir.
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