10. April 2022
[Schon seit ich mich an den Rechner gesetzt habe, ist mir überdurchschnittlich warm – obwohl ich nasse Haare habe. Ich drehe meine Sanduhr um und sende in Gedanken aus: »isis, dear Lady of Magic, this time is yours.« Mir wird noch einmal wärmer. Bald bekomme ich den Impuls, den Kopf in den Nacken zu legen und mit geschlossenen Augen auf den goldenen Strahl zu warten, der mich nun schon so oft auf der Stirn getroffen hat. Er kommt auch, aber heute ist es kein Licht, es ist wie Honig. Immer weiter tropft er an mir entlang und mir wird noch wärmer. Welche interessanten Formen ein Segen annehmen kann, wenn man ihn einfach lässt. Würde man das gleiche mit Farbe machen, kämen sicher tolle Kunstwerke dabei heraus. Ich spüre, dass sie das zum Dank für unsere gemeinsame Arbeit macht. Es ist einfach ein kosmisches Dankeschön. Auch Anubis kommt heran, aber er kann mich nicht richtig nahekommen wegen all dem goldenen Honiglicht.]
T: Jetzt nicht, tut mir leid. Gib deiner Schwester ihre abgemachte Zeit. Du wirst mich mein ganzes restliches Leben lang haben.
[Er zieht sich wieder zurück, und es macht ihm absolut nichts aus. Es scheint eher so, als freue er sich, dass ich ihn überhaupt wahrnehmen konnte unter der dicken Schicht.]
T: Liebe isis, wirst du heute nicht sprechen?
i: [kichernd entspannt] Worte sind dir wirklich wichtig, hm? Andere würden einfach nur still genießen.
T: Es ist auch verlockend, aber ... ja. Worte sind das, was ich ultimativ will. Schwer zu erklären. Ich habe fast das Gefühl, dass ich all die schönen Momente vergessen kann (und werde), aber die Worte kann ich immer wieder nachlesen. Und andere natürlich auch.
i: Das macht Sinn. Es ist die Art, wie du dem Kosmos dienst. Weißt du, nicht jeder würde Erlebnisse wie diese energetisch »abkühlen« und »schwächen« – zum Beispiel durch die offenen Augen – um nachher ein handfestes Zeugnis für andere zu haben. Nicht als Beweis, da sind wir lange drüber hinaus. Sondern als echte Hilfestellung. Es braucht eine ganz besondere Art von Bereitschaft, von seinen besten Erlebnismomenten mit Allem-was-ist eine gute Portion abzuzweigen für andere. Es braucht echte Großzügigkeit, weit ab von jeglicher Materie.
T: So habe ich das noch nie gesehen. Wahrscheinlich deshalb, weil dies nun mal die Art und Weise ist, die sich für mich eingeschliffen hat. Diese Form ist das, was für mich funktioniert, in jedem Sinne des Wortes. Alleine herumsitzen und die Erleuchtung suchen, das kann ja jeder. :D
i: Aber die meisten tun auch das nicht. Nicht mal, wenn sie mit der Nase darauf gestoßen werden, zum Beispiel durch Werke wie deine.
T: Es macht mich immer fuchsteufelswild, wenn ich ehrlich bin. Dass selbst die Leute, die sich sehr für spirituelle Themen interessieren und mich fragen, wie ich das alles anstelle, meine Tipps dann vollständig ignorieren.
i: Es ist wie du heute zur Familie sagtest: Zeichnen können wollen ist das eine, üben das andere. Das erste wollen fast alle, das zweite tut fast niemand. Ein wunderbarer Mann aus deinem Land hat den schönen Spruch geprägt: »Ich kann nicht wohnt in der ich-will-nicht-Straße.«
T: Stimmt! Bastian Pastewka hat das in einem Film gesagt. Ich habe das NIE vergessen, weil es so wahr ist.
i: Auch das ist eine Besonderheit von dir. "You put in the work", so sagt man im Englischen.
T: Warum erklärst du mir heute so ausgiebig davon, was mich besonders macht? Worauf willst du hinaus?
i: Bei all den positiven Dingen, die für dich sprechen, verlierst du leider manchmal aus dem Blick, was das Wichtigste an unserer gemeinsamen Arbeit ist. Du bist ungeduldig und glaubst, dein Erfolg misst sich in der Zahl der Menschen, die deine Bücher kaufen oder deine Webseite lesen. Das ist aber nicht so – NOCH nicht!! Dieser Teil ist zeitversetzt, er wird noch kommen. Dein Mann hingegen fragte dich, was dein Fokus ist, und er hat da einen genialen Gedanken hervor gekitzelt.
T: Das stimmt. Er hat mich als erster gefragt, was das allerwichtigste ist für mich. Sind es Follower? Sicher nicht. Sind es Verkaufszahlen? Was genau sagen die schon? Nach einer Weile hatte ich meine Antwort: Es ist die Reihe GEDRUCKTER Bücher. Mindestens sieben Stück, in Regenbogenfarben. Mindestens in meinem Regal, und in den Archiven der Deutschen Nationalbibliothek. Im Gedächtnis meines Landes. Alles darüber hinaus wird toll, gar keine Frage. Aber die Bücher zu manifestieren ... das ist es für mich.
i: Das ist auch eine hervorragende Herangehensweise. Dennoch kannst du zur Not sogar noch früher ansetzen. Du hast mal ein Foto von Jane Roberts gesehen, die an ihrem Regal stand. Dort standen in Reih und Glied all die Ordner, übervoll mit gechannelten Botschaften. Das ist der Moment. Der Moment, wenn das Manuskript deinen Drucker verlässt und an einem halbwegs sicheren Ort in sortierter Form verwahrt wird ... das ist der Moment. Ab dann können wir wirken. Ab dann können wir den Lagerort vor Feuer schützen und vor Wasser, die richtigen Menschen hinlenken und die falschen fernhalten und so weiter und so fort. Digitale Werke sind eine andere MAGNITUDE, obwohl wir natürlich auch hier unser Bestes geben. Es ist um den Faktor 10 schlechter, ein Werk auf einer Festplatte zu lagern als auf Papier. Glaub mir, wir haben zehntausende Jahre Erfahrung mit Papier und seinen Vorgängern, wir wissen, was überdauert.
T: Ich bin so froh, dass es bald wieder so weit sein wird. Der Veröffentlichungstermin für »Das Wissen der Weltenschlange« ist gesetzt auf Ende April.
[Timer abgelaufen.]
T: Jetzt haben wir WIEDER nicht über die Zeit gesprochen. Herrje!
i: Das scheint dir nur so. ;) Die Wahrheit ist: Irgendwann wird es ganz schnell gehen. Irgendwann setzt die richtige Person einen Fuß in die Dt. Nationalbibliothek auf der Suche nach etwas ganz anderem ... und finden wird sie deine Werke, geleitet durch unsere Hand. Der zeitliche Rahmen, wann das passiert, kann unmöglich genannt werden, weil wir so viele potenzielle Kandidaten steuern. Tatsächlich wird es sogar immer wieder passieren. Immer wieder. Aber: Dafür muss etwas dort im Regal stehen!!!! Egal, über welche Zeiträume wir also sprechen (und bei Büchern können es schnell hunderte von Jahren sein), die Information muss vorhanden sein. Und das ist die Arbeit. Die Vorleistung. Alles andere hat kaum Belang im Vergleich.
T: Ich hatte schon länger das Gefühl, dass ich die Zeit vielleicht nicht erleben werde, wo unser Werk zur Standardliteratur mindestens einer Sparte wird. Ich habe mich mit dem Gedanken mehr oder minder abgefunden.
i: Wie gesagt, irgendwann kommt der Moment – und ab dann geht alles rasend schnell. Wann ganz genau dieser Moment aber sein wird, können nicht mal wir dir mit Sicherheit sagen.
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