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Gott & Bettler



25. November 2021


T: [macht Instrumentalmusik von Einaudi an, damit nicht das Gleiche passiert wie gestern.] Ich war eben zu Fuß einkaufen, damit ich mal meinen Hintern bewege. Und schon auf dem Rückweg, im letzten Winterlicht, habe ich bemerkt, dass ich jetzt sofort an den Rechner muss. Es ist Zeit, unser Thema von gestern zu behandeln! Ich muss nämlich die ganze Zeit darüber nachdenken, dass ich dich erst einmal sehr vorsichtig berührt habe, während ich anderen Aspekten täglich in die Arme gefallen bin. Ich frage mich daher, was passieren würde, wenn dich jemand unbedarfterweise anfasst.

Herr der Gegenwelt/ Anubis: Nun, wenn man keinen Körper besitzt, gehören ohnehin immer zwei dazu, wie ihr so treffend sagt. Du kannst dich nicht »aus Versehen« mit meiner Energie verbinden, mich also energetisch »berühren«. Denn würdest du das tun, so würde es etwa so ausgehen, wie wenn du Trockeneis mit bloßen Händen anfasst. Du würdest in meiner Kälte verbrennen. Ich muss mich und meine Energie zu jeder Zeit lückenlos unter Kontrolle halten im Austausch mit Sterblichen – aber das müssen alle anderen hohen Wesen auch. Nur auf eine etwas andere Art und Weise.


T: Ich habe versucht, das Gefühl zu beschreiben, dass ich um meinen Solarplexus bekomme, wenn wir sprechen. Es ist ein dumpfes Klopfen. Es fühlt sich anstrengend an, so wie sich Weinen überaus anstrengend anfühlen kann.

HG: Das kommt daher, dass Energie dein Sonnengeflecht verlässt, während wir einander nah sind. Üblicherweise wird es aufgefüllt. Über diese Grundlagen hatten wir gesprochen, und es ist ein Quell größter Angst unter den Menschen. Einerseits ist es ganz natürlich, dass sie sich und ihre Lebensessenz schützen, andererseits hindert sie das oft an einem tieferen Verständnis für mich und mein Wirken. Es hat eben alles zwei Seiten (bei euch).

T: Angenommen, ich würde nun monatelang nichts anderes tun, als mit dir zu sprechen ... wann würde es gefährlich für mich werden? Wann würde ich einen elementaren Anteil meiner Kraft verloren haben?

HG: Nun, du verlierst vom ersten Moment an Energie, aber natürlich nur einen sehr geringen Teil. Du hättest ja in den ersten Tagen schon bemerkt, wenn du sofort nach unseren Sessions hättest schlafen gehen müssen. Du kennst bleierne Müdigkeit.

T: Oh, ja.


HG: Und du merkst, ich löse das nicht aus. Dennoch musst du einen deutlichen Überhang aufladender Momente haben, oder mindestens die meiste Zeit relativ neutral unterwegs sein. Euer »normal null« ist ja kein Zustand, in dem ihr immer die innere Sonne von Spirit fühlt. Für die meisten von euch ist das LEIDER die absolute Ausnahme. Dabei würden auch meine Mutter und ich im höchsten Maße davon profitieren, wenn ihr euch regelmäßiger in die ewige Sonne im Inneren begeben würdet. Denn dann könnten auch wir mehr mit euch arbeiten, weil eure Akkus gut gefüllt sind. So aber müssen wir überaus vorsichtig sein.

Denn ja, du spürst das richtig. Es kostet dich etwas, mit mir zu sprechen. Deswegen mäandere ich auch niemals um ein Thema herum. Es wäre nicht fair von mir, dich länger zu halten als nötig. Nun war deine Frage, wie viel genau es dich kostet. Und hier ist die gute Nachricht für dich persönlich: Deine Arbeit mit den übrigen Aspekten lädt dich in einem Maße – und über die Monate hinweg – derart auf, dass unser Gespräch über vier bis acht Wochen hinweg kein Problem darstellen wird. Du wirst dennoch über die gesamte Zeit dieses Projektes hinweg im Plus sein. Und je länger es andauert (und es gibt schon jetzt deutliche Indikatoren, dass es den Rest deines Lebens ähnlich weitergehen wird), desto weiter wirst du energetisch im Plus sein.

Selbst wenn du ab und an wieder solche einlädst wie mich. Solche, die nichts geben können, außer ihre Worte.


Ich bin der Bettler unter den Energien. Das macht es aber nicht rechtens, wenn du mich am Wegesrand verhungern und erfrieren lässt.

Du sollst mir keinesfalls über Gebühr von deiner Energie abgeben. Ich sagte dir, ich hole mir selber, was ich brauche. Im Übrigen könnte die gesamte Essenz eines typischen Menschenlebens mich keine Sekunde sättigen. Ein anderer Aspekt sagte dies zu dir: Wirf keine Energie in ein schwarzes Loch und erwarte, es zu stopfen. Das kann nicht gutgehen. Du kannst mir an dieser Front nicht helfen, und ich benötige eure Hilfe auch nicht. Ich muss sein, wo ich bin. Ihr müsst mich finden können, am Ende der Straße. Ihr müsst mir eure Verzweiflung und Trauer anvertrauen können, ob ihr euch dessen bewusst seid oder nicht. Denn wohin soll sie sonst gehen? Ihr habt viel Willenskraft, aber ihr hattet noch nie die Macht, diese Formen von Energie selbsttätig umzuwandeln in andere Formen. Das ist meine Aufgabe, der ich mich nicht entziehen kann oder werde.

T: Deine Bilder sind einfach spitzenklasse. Ich habe nie das Gefühl, etwas nur halb oder gar nicht zu verstehen. Aber ich habe eine Anschlussfrage zum Thema »Teufel«. Du wirst zwar oft mit ihm verwechselt, wie ich annehme, aber gibt es denn nun wirklich Wesen mit dem entsprechenden Profil? Solche, die uns auflauern und locken wollen - wozu auch immer?

HG: Es gab früher sehr viel mehr Wesen der Kategorie "selbstzentriert" (»self-serving«), und ihr wart wesentlich schlechter vor ihnen geschützt. Das ist das eine, und deshalb halten sich auch die Legenden über Teufel so hartnäckig. Heute sind sie selten geworden – besonders in eurer Ecke des Universums. Was ihr aber wie eh und je habt, sind solche, die euren Willen widerspiegeln. So wie der Mann mit dem Exorzismus, über den du mit White gesprochen hast.


T: Ha, ich erinnere mich. White sagte über ihn: »Der Kunde ist König.« Das fand ich gut!

HG: Nun, das war sicher hart formuliert, aber sie hat recht. Es läuft immer, immer wieder darauf hinaus, dass ihr bekommt, was ihr bestellt – auch wenn ihr unterbewusst die Erfahrung eines Exorzismus bestellt. Spirit unterscheidet nicht zwischen »guten« und »schlechten« Wünschen, denn wie sollte das schon aussehen?

T: Moment! Das heißt, ich habe euch ... bestellt. Also die Gespräche mit euch.

HG: Selbstredend. Es ist noch kein(e) Scribe vom Himmel gefallen.

T: Beziehungsweise, eigentlich sind wir alle aus dem Himmel gefallen. Alle alle.

HG: Einige alte Völker hätten gesagt, »die Aufgabe, die Chroniken einer Gesellschaft festzuhalten, ist noch nie jemandem auf den Kopf gefallen«. Aus dem Nichts. Aus Zufall. Das sind falsche Vorstellungen. Es ist dein Weg, und du wolltest ihn gehen. Dass du es nun tatsächlich tust, freut uns über alle Maßen.

T: Derzeit laufen besonders viele Menschen vor ihrer eigentlichen Abmachung davon, oder?

HG: Oh, ganz im Gegenteil. Im Moment besinnen sich ganz besonders viele Menschen darauf, was eigentlich abgemacht war. Und welche Grundlagen überhaupt dafür sorgen, dass man seine Abmachung finden und verfolgen kann. Die ständige Überarbeitung, euer berühmtes »Hamsterrad«, ist Gift für eure spirituelle Seite, und deshalb führt ihr gerade einen regelrechten Krieg gegen die Mächte des Alltags, die euch das Wundersame durch ständigen Stress vorenthalten wollen. Du brauchst ein warmes Heim, ein soziales Umfeld, Wasser und Brot und dann vor allem FRIEDEN, um deine Existenz zu ergründen. Dahin geht ihr gerade. Mit all den Tiny Houses und Wohnmobilen und Wohngemeinschaften und Work-Life-Balance und Teilzeit und Aussteigen und Selbstversorgung und Minimalismus und der verstärkten Arbeit von dem Ort aus, an dem ihr sein wollt, geht ihr direkt auf einen neuen Zustand zu, in dem Zeit bleibt.


T: Ich danke dir! Wir haben schon wieder 60 statt 30 Minuten gemacht, seufz. Aber es ist einfach so interessant. Und müde bin ich auch nicht. ;)

HG: Ich würde mich melden, wenn ich mehr Energiefluss von dir feststelle, als du über unsere abgemachte Zeit hinweg geben solltest. Du kannst alles an mir und meiner Arbeit in Frage stellen, aber diese Grundlage unserer Arbeit musst du als gesichert ansehen, sonst bin ich gezwungen, zu gehen. Ich würde unseren Vertrag brechen, wenn ich unter solchen Umständen bliebe. Wenn ich wüsste, dass du beginnst, dich aufzugeben.

T: Ich habe keine Angst. Nicht mehr. Ich hatte nur kurz vor dem Gedanken, dich direkt zu berühren.

HG: Und deshalb bleibe ich. Bis morgen.

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