23. März 2022
T: Worüber möchtest du heute sprechen? Was ist die wichtigste Nachricht heute?
[Ich rufe sie. Ich habe vor, es drei Mal in meinem Kopf zu sagen – »isis, Lady of Magic, please talk to me«. Weil Magie und so. Aber ich komme nur bis zum 2. Mal, dann sehe ich sie herankommen. Irgendwie wirkt sie unfertig. Also, so wie Frauen unfertig sind, die in die Oper gehen wollen, und man klingelt eine Stunde zu früh.]
i: Jajajaja, ich bin ja schon da.
T: Kannst du »preoccupied« sein? Kann ich dich aus Sachen herausreißen, wo ich doch scheinbar einen eigenen Splitter von dir gesendet bekomme, der mit mir sprechen kann?
i: [seufzt lang] Erinnerst du dich an die Szene aus Annas neuem Buch? Der Engel erklärt, dass er manchmal viele Teile von sich zusammenzieht, wenn etwas »Großes« geschafft werden muss. In dem Fall ist es nicht so schwer, zu verstehen, dass die zusammengerufenen Teile tatsächlich gerade anderweitig beschäftigt sind, nicht wahr? Wir sind zwar Gottheiten, aber deshalb noch lange nicht zu jeder Zeit an jedem Ort.
Alles-was-ist ist nur deshalb überall gleichzeitig, weil es kein Ding gibt, dass keinen kleineren oder größeren Splitter enthält. Oder aus Licht besteht (weil Materie = Licht etc.). Oder ein Ergebnis seiner/ihrer unendlichen Schöpferfantasie ist. Das heißt nicht, dass du mit deinem Kleiderschrank sprechen kannst, als wäre er ich. Ich kann zwar zur größten Not dafür sorgen, dass du mich in seinem Spiegel siehst, oder dass er »wie von Geisterhand« aufgeht, aber er ist deshalb noch lange nicht ich.
T: Faszinierend. Und was hast du gerade gemacht?
i: Ja, das wüsstest du jetzt gerne. ;)
T: Ja!
i: Aber du könntest es nicht vollständig verstehen. Und es ist auch gar nicht wichtig. Es reicht, wenn ich sage, dass jemand anderer gerade dringender meine Hilfe benötigte.
T: So rein theoretisch könntest du aber auch einen ganz neuen Splitter schicken, wenn es gerade irgendwo klemmt, oder?
i: Ja ... aber weißt du, wie sich das anfühlt?
T: Ähm ... nein?
i: Doch. Es fühlt sich an wie ein Schock. Je nachdem, was der Notfall genau ist, fühlt es sich an, als würde ich in einen Raum kommen, und am Boden wäre lauter Blut. Da ist man schlagartig wach, konzentriert, und macht sich verdammt große Sorgen! Und das ist nur der Moment, in dem ich von dem Notfall Wind kriege. Dann muss ich ja noch reagieren ... und wenn ich so ganz spontan ein entsprechend großes Stück aus mir entsenden müsste, würde sich das anfühlen, als würde mir das Herz herausgerissen. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht weißt, von welchem Gefühl ich da spreche. Ihr kennt es. Jeder einzelne von euch. Da ihr die Splitterchen, die für euch abgestellt sind, sehr selten bewusst nutzt und auch (hoffentlich) nicht 24/7 benötigt, gibt es aber genug Spielraum, um auch so handlungsfähig zu sein.
T: Das ... das ist SO faszinierend!! Außerdem habe ich das Gefühl, wir kommen hier ziemlich schnell in den Bereich der Wunder.
i: Natürlich, genau so ist es. Je mehr Teilchen zusammenkommen, desto größer das »Wunder«. Der Begriff bedeutet ja im Grunde einfach nur »Wirkung, zu der wir die Ursache nicht kennen«. Ich sage dir die Ursache: Alles-was-ist hat in allen Ecken deiner physischen Welt genug Splitter mit Bewusstsein verteilt, um auf Unvorhergesehenes
reagieren zu können.
T: Es gibt also Unvorhergesehenes für euch.
i: Selbstverständlich. Das folgt automatisch aus dem freien Willen?!!!
T: Ääääh. Ja, du hast recht. Leider zieht das auch eine echt üble Erkenntnis nach sich.
i: Hm.
T: Es bedeutet, dass der größte Vorwurf der Atheisten richtig ist. Dass Gott manchmal eingreift ... und manchmal nicht.
i: Der größte Vorwurf im ganzen Universum ist der, dass Gott gar nicht da ist, nie da war oder »tot« ist. Aber danach ist das dann gleich der Zweitgrößte, ja. Und er ist faktisch gleichsam korrekt und unkorrekt. Korrekt, weil es sich in der Zehntel Sekunde tatsächlich so verhält mit ich tue etwas / ich tue nichts. Und unkorrekt, weil eine Verkettung von Ereignissen niemals ohne unseren Einfluss ist. Das geht nicht. Es geht aus 100.000 Gründen nicht. Einer der wichtigsten davon ist Namasté – das Licht in mir grüßt (und ehrt!) das Licht in dir. Darauf folgt direkt, dass niemand in deine Entscheidungen eingreift. Wenn du dich entschieden hast, von einem Bus überfahren zu werden am heutigen Tag, dann wird es dir gelingen. Wir greifen nur ein, wenn ein solcher Plan nicht vorlag und der Lehrplan etwas anderes beinhaltet.
T: Wow. Davon möchte ich morgen sehr gerne mehr hören. Oder von einem anderen Thema, das dir wichtig ist. Ich will nicht immer so viel vorgeben.
i: Na dann bis morgen.
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